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=kettcar=

kettcars kolumne

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Ach es gibt doch nichts schöneres als sich Sonntag Nachmittag mit einem Glas kühlen Leitungswasser aus dem Siebentischwald vor die Glotze zu setzen und einen Blick in die Welt zu werfen. Und so wenig wie man beim Zeitunglesen um die SPD, ihren aktuellen Mitgliderschwund und ihren Matschkopf Beck vorbeikommt, geht es mir beim visuellen Passivmasturbieren mit Peking. Mit Olympia und Medallien.

Ach wie ist das schön wenn sich die Völker dieser Welt friedlich auf dem Sportplatz messen. Da könnte man fast schon ein bisschen von Weltfrieden ahnen, die Fünf verbundenen Ringe der Kontinente. Das Problem an der Geschichte ist eigentlich nur, das der olympische Grundgedanke den meisten Sportlern und Zuschauern so egal ist, wie Putin die Demokratie. Kritik an den Zuständen im Austragungsland kommt hinter zwei vorgehaltenen Händen, wenn überhaupt. Und so IOC-hörig glich die Eröffnungfeier im Vogelnest eher einem Vorführen der Tauben, Blinden und Stummen als einem präsentieren der Athleten. Klingt hart, aber anders kann ich mir auch die aktuellen Dopingfälle nicht erklären, jeder Sportler dürfte wissen was er zu sich nimmt. Egoismus und Beschiss im grossen Stil. Aber natürlich, da gebe ich Ihnen recht, die meisten sind ehrlich, aber genauso stumm.

Wussten sie das Volkswagen sich in einer Versteigerung für 120 Millionen Dollar die Rechte am olympischen Fuhrpark, gegenüber GM und Toyota sicherte? Ich hoffe das rentiert sich, nicht nur für den Aufsichtsrat, sondern auch für den Wolfburger Fabrikarbeiter der im Moment jede Wurstscheibe zweimal umdrehen, und jedem noch so idiotischen Sparprogramm huldigen muss. Jaja, und wie man das vergleichen kann, aber sowas von. Also stehen wir logisch gesehen nicht vor einem Dilemma, nämlich dem Ausverkauf des olympischen Gedankens, sondern der Notwendigkeit, zu erkennen das auch er sich der kapitalistischen Logik vom "rentieren müssen" zu unterwerfen hat. Wen jucken da ein paar Nomaden auf einem Hochplateu am Arsch der Welt? Nike und Adidas bestimmt nicht.

Wussten sie das "die größte Show der deutschen Leichtathletik" (Spiegel), Ariana Friedrich, nicht nur 1984 geboren ist sondern auch eine Ausbildung bei der Polizei absolviert hat? Genau, sie haben Recht wenn sie jetzt denken, wen interessiert sowas? Mich nicht, ich bin immun gegen solche Art der Wissenanhäufung. Nur scheint gerade ein Grossteil unsere Mitbürger in diesem Land nicht nur grosses Interesse an so etwas zu haben, sondern es wird ja geradezu ein richtiger Volkssport daraus gemacht viel von belanglosem Wissen anzusammeln. Und so haben wohl 95% der Deutschen keinen Ahnung wieviele Rentenpunkte sie schon in ihrem Leben angehäuft haben, wohl aber eine Antwort auf die Frage welcher Südamerikaner 1904 Sri Lanka barfuss von Ost nach West durchquerte. Das ganze wird dann durch den allabendlichen Wissens-Gangbang bei "Wer wird Millionär?" millionenfach vor den Fernsehern auf die Spitze getrieben. Mit dem Ergebnis das man am nächsten Tag zwar ein Gesprächsthema in der Arbeit hat, im Grunde genommen aber genauso blöd ist wie zuvor.

Aber es geht noch schlimmer. Ich wette, mehr Leute wissen darüber Bescheid, mit wem Paris Hilton letzten Mittwoch in L.A. gebusselt hat und wie lange, als darüber welche speichelleckenden, wirtschafthörigen Kapitalmarionetten in Berlin auf welchem Ministerstuhl sitzen und die geschicke dieses Landes lenken. Nicht umsonst schaffen es Gazetten wie "Gala" oder "das goldene Blatt" in Zeiten digitaler Information die Verkaufszahlen ihrer Printausgaben zu erhöhen.

Vielleicht bin ich auch auf dem Holzweg, und die meisten Menschen wollen aus freiem Willen diese Informationen sammeln. Wobei wir schon bei der nächsten Frage wären: Wer will eigentlich, das sie wollen was sie wollen?

Bearbeitet von SWIZZ=kettcar=
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Bravo!

schön bissig geschrieben :D

gefällt mir! Und der Inhalt spricht mir eigentlich auch aus dem Herzen... Weiter so!

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ich hab hier nichts reingeschrieben,weil ich dacht jetzt kommt das täglich.... :rolleyes:

also kettcar so geht das auch nicht....einmal drin immer drin.... :D

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im schnitt habe ich das alle fünf tage vor...... ;)

jeden tag wäre ein bisschen heftig und viel^^

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ganz ehrlich das ist genauso wie das angebliche unnütze wissen, das sich ja scheinbar so viele deutsche aneignen. Ob es nun unnütz ist zu wissen "...welcher Südamerikaner 1904 Sri Lanka barfuss von Ost nach West durchquerte." bleibt wohl jedem selbst überlassen. Klar kann der ein oder andere sagen, was dich nicht persönlich weiter bringt ist unnützes wissen nur gibt es ja noch sowas wie allgemeinbildung bzw allgemeinwissen. Ich denke dabei zwar nicht an die sri lanka typen, aber ihr wisst wohl was ich meine. Bin ja schon auf die nächsten texte gespannt, war aufjedenfall schön zu lesen.

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Es gibt kein unnötiges Wissen !

Viele bezeichnen es nur so und werten es ab, weil sie keinen blassen Schimmer von der Matherie haben & aus Neid bekanntlich Frust wird.

Der Grad zwischen "selbst angeeignet" und "Allgemeinwissen" ist meiner Meinung nach sehr klein, da Du es irgendwann im Leben sicherlich gebrauchen kannst.

..................

Super Arbeit @ Kett ! :super:

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Guter Text und zusammenfassend:

Wir sind halt alles nur "Verbraucher", der eine mehr, der andere weniger.

Die wenigsten brauchen, und/oder mißbrauchen die breitgestellten Informationen.

Wenn man meint zu Wissen, dann ist es doch zumeist nur ein kratzen am Tellerand, denn die Wahrheit steht auf einem ganz anderen Blatt.

Sich um etwas zu bemühen ist halt anstrengender, als etwas vorgesetzt zu bekommen um es zu "Verbrauchen".

Schoen ist, das sich der Faden dessen durchs ganze Leben und zu jedem Thema ziehen lässt, nur will es selbst keiner gewesen sein.

:puuuh:

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:D hab vor 1ner Stunde genau das gleiche gedacht...

Wär schon, so am Sonntag zu Tee und keksen

ne Kettcarsche Polemik...

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oh ja Leute die Tage, hab das ganz übersehen.

Material häuft sich ja Tag um Tag an. :P

Hab noch etwas älteres, das ich euch nicht vorenthalten will:

(wie gesagt, neue ist in Arbeit^^)

Ein Wetter zum Helden zeugen im Alpenvorland, während sich über unsere Autobahnen eine stinkende Blechlawine gen Süden schiebt. Millionen Lohnsklaven haben ein paar Tage Auszeit aus ihrem tristen Alltagstrott und packen Frau, Kinder und Hausrat zusammen um sich mit abertausenden Ihresgleichen an Stränden niederzulassen, wo deutschsprachige Kellner deutsches Essen servieren. Zwischen Leberkäs und Schnitzel mit Pommes mit Meerblick werden weiter Alltagsstreitigkeiten ausgetauscht und so mancher wird geheim Pläne schmieden, den/die zweckgeheiratete in der Heimat um die Ecke zu bringen. Ab Herbst wieder im Lokalteil der Zeitung ihres Vertrauens unter der Rubrik Familientragödien nachzulesen. Schreibt ne Postkarte wenn ihr da seid.

Schätzt euch glücklich wenn ihr bei Aldi Urlaub auf Balkonien gebucht habt. Es geht doch nichts über gepflegten Heimaturlaub soweit man die passende Ausrüstung dazu hat. Ein Baseballschläger ist definitiv von Vorteil um am Baggersee um die Ecke in der Früh seinen Liegeplatz zu verteidigen bzw. sich einen zu erobern. Länger als bis um die Mittagszeit lässt es sich meistens in diesen, von der Stadt zugewiesenen und umzäunten, sogenannten Naherholungsgebieten eh nicht aushalten. Nicht nur das Kinder Geplärre und die Pilgerschlangen zum Kiosk nerven, sonder je weiter der Tag voranschreitet, desto mehr sinkt die Wasserqualität dieser Pfützen. Nicht nur Scharen mit Sonnenmilch und Autan eingeschmierte Couchpotatos tragen ihren Teil dazu bei, auch hunderte Liter Urin die jedermann leicht debil grinsend bis zum Bauchnabel im Wasser stehend fliessen lässt. Hundescheisse, Wespen, Mücken und nervige Handtuchnachbarn bei 32° Grad im Schatten, kurz vor dem Amoklauf packe ich mein Zeug zusammen.

Zurück in die Stadtdachwohnung in der ich nur deshalb fünfundzwanzig Grad halten kann, weil ich nachts alle Fenster aufreissen muss und so nicht nur frische kalte Luft sondern auch allerlei Insektenzeug, von der Spinne bis zur Mücke, Eintritt gewähren muss. Sobald dann die Sonne im Osten um die Ecke blinzelt, müssen auch schon die Schotten verriegelt und alle Rolläden runtergelassen werden um die Hitze auszusperren. Jetzt sitz ich also mittags im stockdunkeln rum, aber es ist wenigstens kühl.

Zumindest bis man den Rechner anmacht, der mit seinem 450Watt Netzteil heizt wie ein kleines Kraftwerk. Aber sei es drum, ich will ja Nachrichten lesen. Sogleich dann die erste Meldung: Die USA hatten irgendwann nen wahnsinns Antiterror erfolg und verhafteten Bin Ladens Chauffeur. Alter war ich sprachlos, wo die den wohl aufgegriffen haben? Bestimmt auf der Autobahn Islamabad-Kabul bei einer Routinekontrolle. Auf alle Fälle stand dieser Mann vom anderen Ende der Welt heute in Guantanamo vor so einem Kriegsgericht der Amis. Was ja international höchst umstritten, aber sobald es um Wirtschaftsbeziehungen geht, sofort wieder uninteressant wird. Ein Strafmass wurde nicht verhängt, weil man Vermutungen nicht an Gesetzen messen kann. Trotzdem droht ihm lebenslange Haft. Einfach so auf verdacht, weil ein US-Gericht meint, er sei eine "Gefahr für die Welt". "Gefahr für die Welt"........das muss ich mir doch gleich mal auf der Zunge zergehen lassen. Ein Typ aus dem Jemen, der jemand rumkutschiert und wohl noch keinen Mord begangen hat, ist eine GfdW. Da ist Bush und Microsoft, General Motors und Lockheed wohl eine größere Gefahr, nicht nur für die Welt, sondern auch für den Weltfrieden. Aber wer sich jeden Tag fünf stunden von Pro7 und RTL das hirn durchnudeln lässt, wird auch diese kleine Randmeldung nur bierdöselig abnicken.

Bearbeitet von SWIZZ=kettcar=
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super texte, i could kiss you. besonders gefällt mir die fülle an themen, die du im ersten text angeschnitten hast. könnte ich alles unterschreiben. aber wehe du fährst mir nochmal mitm panzer davon.

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Kommt zwar an Toms bissigen Humor nicht ran,ist aber trotzdem gut geschrieben.

Mir gefällt besonders:

......als darüber welche speichelleckenden, wirtschafthörigen Kapitalmarionetten in Berlin auf welchem Ministerstuhl sitzen und die geschicke dieses Landes lenken.

Denn das ist so ziemlich die beste Beschreibung für die korrupten Geldsäcke,die sich "unsere Regierung" nennen,die gelesen habe :)

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Soso, liebe Battlefield-PC-Gemeinde. Heute ist es also soweit. Nach sage und schreibe 67 Monaten, einem Futureshooter, drei reinen Konsolenspielen, einem Comic4Free Ballerspiel, und einem maptechnisch enttäuschenden Konsolenport, erhalten wir heute erste Coverimpressionen, ein kurzes Blinkevideo und den unglaublichen Schriftzug für das neue Battlefield 3.

Und immer wieder COD

Meinem erstem Hype auf die News folgte 50 Sekunden später wieder die Ernüchterung, mal wieder nichts neues zu Gesicht zu bekommen, wenn man von ein paar wakeligen, unscharfen Filterschatten der USMC Gerätschaften absieht. Mal davon abgesehen das der Krempel schon seit 2005 in Battlefield 2 rumsteht, und ich damals schon nahe dem Boykott wegen des Modern Warfare Szenarios war, scheint man mit BF3 in die selbe Kerbe schlagen zu wollen. Oberste Priorität scheint der Kampf im Shootersektor mit COD zu sein, krampfhaft versucht man trotz der Unterschiede in Gameplay, Spielerbasis und Spieltiefe dem Konkurrenten das Wasser abgraben zu wollen. Ansich nichts schlechtes, läuft diese Differenz auf andere Spielinhalte, Taktiken, Kartengrößen und Möglichkeiten im Endprodukt hinaus. Eine Annäherung des Gameplays von COD und BF konnten wir schon in dem Konsolenport Bad Company 2 erleben. Verständlich das diese Angst weiterhin jedem BF-Fan im Nacken sitzt, im nächsten Titel wie auf Extasy durch fünf Gassen fetzen oder sich durch 20 Meter breite Schlauchlevels nadespammen zu müssen.

American Way of Marketing

Ein weiterer Pluspunkt, den ich DICE sehr hoch anrechne und mich auch zum BF-Fan gemacht hat, war die Neutralität in den Konflikten und deren Darstellung. Erstmal ist auch direkt eine Nationalfahne auf dem Cover eines Battlefields zu sehen, die auf der Brust des dampfenden, heroischen USMC-Soldaten prangert. Schaut man sich in diesem Zusammenhang das Cover von MW2 an, sind die Ähnlichkeiten nicht von der Hand zu weisen. Man kann jetzt darüber spekulieren, ob diese triefend-patriotisch Darstellung vor allem auf dem US-amerikanischen Markt Käuferschichten ansprechen und im Regal eine direkte Alternative zu COD sein soll. Für mich persönlich bricht DICE damit die Neutralität der vorherigen Titel der Serie. Ein Cover, das auf keinen Fall meinen Desktop schmücken wird.

Realität und Minimalhoffnungen

In diesen Zeiten scheint es, es habe man es als HC-PC Fan der guten, alten Battlefieldreihe nicht leicht. So bekamen die Konsolen die letzten Jahre nicht nur mehr Battlefield-Spiele, sondern das Gameplay dieser schlug auch im letzten Release spürbar auf Gameplay und Qualität durch. Sicher, Bad Company 2 sollte kein Nachfolger für Bf2 sein. Doch der Computerliebhaber las in letzter Zeit die News von DICE eher mit Angst um die Reihe im Nacken als mit wohliger Vorfreude auf die nächsten Titel. Zumindest scheinen heute die Gebete in Minimalform erhört worden zu sein. Bestätigt wurden 64 Online-Spieler, was hier auf grösser Schlachtfelder und mehr Bewegungsfreiheit hoffen lässt. Und nicht zuletzt dürfen sich die Kombatanten in Battlefield 3 auch wieder auf den Boden legen. Eigentlich eine Standardfunktion, die aber bei der Abschaffung in BC2 aufgeregt und lange diskutiert wurde.

Das Salz in der Suppe

Modifikationen, Tweaks, Custommaps. Wie haben wir uns alle an diese Begriffe gewöhnt über all die Jahre hier auf der Webseite die größte Datenbank der Welt angelegt. Wer als BF-Fan noch nie einem Mod gespielt hat, kennt nur die halbe Wahrheit wenn es hier im Board in den Diskussionen um BF3 hoch her geht. Nicht nur als Mapper, sonder auch als Spieler ist der Bereich der Modifikationen für mich der Hauptgrund für die jahrelange Treue zur Serie und zur dieser großartigen Community. 600 Stunden BF2 Spielzeit stehen tausenden bei den Mods gegenüber. Klar, das vor diesem Hintergrund die Modbarkeit der Frostbite 2 Engine eines der wichtigsten Themen ist. Wir alle kennen die realen Fakten die dieser aus Gründen der Profitmaximierung und Lizenzrechten im Wege stehen. Und doch bleibt ein Funken Hoffnung bestehen, das DICE diese Chance erkennt und mit einem Editor BF3 in den Olymp der FPS-Games für die nächsten Jahre emporhebt.

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