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Battle_Slappy

Immer weniger Zeitzeugen

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Gast Dr.Erich von Stahlhelm

da fällt mir noch ne kriegsgeschichte ein diesmal von meiner lieben oma. sie hatte nie viel von krieg erzählt, meist halt mein opa. aber die geschichte die jetzt kommt hat sie mir als wir uns das letzte mal sahen, ein paar tage vor ihrem tod erzählt. meine oma wohnte damals in brandenburg, mein opa arbeitete da bei arado. sie haben von da immer berlin brennen sehen nach den bombenangriffen. die ersten worte die mein vater (jahrgang 43) sprechen konnte waren: mama,papa, fliegeralarm,keller. na irgendwann standen die russen vor berlin und begannen es einzukesseln. für meine oma hieß das flucht, zusammen mit meinem vater(1 1/2jahre), meiner tante(4 jahre) und meiner großtante(11jahre) und einigen nachbarn flüchteten sie aus der siedlung raus in der schon heftig gekämpft wurde. meine oma merkte irgendwann das sie weder zu essen noch zu trinken mitgenommen haben und rannte mehrere häuserblocks durch mg feuer und granateischläge zurück in ihren keller, raffte soviel eingemachtes wie sie tragen konnte zusammen und lief duch den eisenhagel wieder zurück zu der stelle an der sie den rest zurückgelassen hatte. die ganze nacht und den ganzen nächsten tag sind sie ohne pause vor den russen geflüchtet. aus erzählungen von anderen verwandten weiß ich das sie kurz darauf von den russen eingeholt wurden, die natürlich die jungen mädchen vergewaltigen wollten. meine oma mußte da so ausgerastet und zur furie geworden sein

das sie es geschafft hat die russen ( die ja auch halbe kinder waren ) in die flucht zu schlagen, und niemand vergewaltigt wurde.

einer von den zwei brüdern meines opas war flieger an der ostfront, eines tages flogen zwei rotten seiner staffel beim einsatz in eine wolkenbank, als sie wiederrauskamen waren es nur noch 3 maschinen

und man nie wieder was von ihm gehört. zwei verwandten meiner oma verschwanden in der dresdner bombennacht spurlos, sie waren 2 von den tausenden flüchtlingen die damals in der stadt waren als edward harris wissentlich ein kriegsverbrechen befahl bei dem mehr menschen starben als in hiroshima und nagasaki zusammen. es waren noch einige leute der entfernteren verwandtschaft die noch im wk2

draufgingen, aber deren geschichten kenn ich nicht. so reicht für heute, wenn ich daran denke was meine leute damals wegen diesem gräßlichen mann mit dem komischen bärtchen mitmachen mussten werden mir die augen immer ganz feucht. gute nacht

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...die natürlich die jungen mädchen vergewaltigen wollten. meine oma mußte da so ausgerastet und zur furie geworden sein

das sie es geschafft hat die russen ( die ja auch halbe kinder waren ) in die flucht zu schlagen, und niemand vergewaltigt wurde.

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Ein weiteres Beispiel, woran erkennbar ist, dass die Erinnerung langsam stirbt:

Durch unseren Ort fließt ein Fluß. An diesem gelegen ist mitten im Ort eine sehr alte Mühle, die wohl mal als Kalk- oder Getreidemühle diente!? Ich weiß es nicht.

Jedenfalls wurde diese Mühle in der Zeit um 1940 umgebaut und zu einer Testeinrichtung für Einmann-U-Boote bzw. Torpedos genutzt.

Noch heute kann man in den "gläsernen Kanal" schauen, wo die Strömungseigenschaften und sowas alles studiert wurde, oder in die "Werkhalle", in der noch Kranbohlen und Ketten hängen.

Der derzeitige Besitzer hat die Mühle vor 28 Jahren gekauft und bis heute keinen einzigen Menschen gefunden, der ihm mehr zur Geschichte dieser "Forschungs-Einrichtung" sagen konnte.

Es gibt zwar noch ein oder zwei ehem. Angestellte aus der Zeit die leben, aber die kennt angeblich niemand im Ort. <_<

So, nun gibt es garantiert wieder Leute hier, die sich nicht vorstellen (wollen) können, wozu man solche "Zeitzeugen" braucht. Es soll ja - wenn es nach denen geht - alles unter den Teppich der Verschwiegenheit gekehrt werden.

Aber der Besitzer der Mühle wüsste schon gerne, was er damals gekauft hat, also die Chronik seines Anwesens. Aber das wird er wohl nie mehr lückenlos erfahren.

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von einem freund von mir der vater hatte 5 onkel. sein vater is jetzt 65 und er is der jüngste das heisst die andren WÄREN jetzt so um die 80-90.

Onkel1 wurde von einem Panzer überollt

Onkel2 wurde von einem soldaten erschossen

Onkel3 kam bei einem flugzeugabsturz eines gegnerischem flugzeug ums leben

Onkel4 kam durch eine von einem flugzeug abgeworfene bombe ums leben.

Onkel5 stand direkt unter einer granate ohne es zu merken

und sein vater(der einzige der noch lebt) wurde in seiner kindheit

1x beim mehl holen fast von einem panzer überfahren

1x spielen mit seinem kartoffelsack(sein einziges spielzeug damals) fast gesprengt da irgentwer eine granate reingehaut hat

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

die familie is krank ... das is ca. 1 8tel davon was da noch war ...

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Mein Großvater (väterlicher Seite)war bei den Fallschirmspringern die die Festung in Belgien eingenommen haben, komm auf den Namen nicht mehr irgendwas mit Fort Em.

Bei dem Angriff auf Kreta war er auch mit dabei, er sagte das seine Einheit beim Angriff auf einem Flughafen fast aufgerieben worden seien, gerettet wurden sie nur dadurch das während des Angriffs auf besagten Flugplatz schon Unterstützung durch einfliegenden Flugzeuge erhielten. Es wurden zahlreiche Flugzeuge während der Landung oder kurz danach abgeschossen.

Er wurde dann schließlich beim einholen von eine Nachschubbombe angeschosen und hat wohl dadurch den Krieg überlebt.

Jetzt der krasse Gegensatz

Großvater (Mütterlicher Seite)

Er war im Widerstand (nicht der von Staufenberg angeführten).

Musste dann nach Frankreich flüchten wo er dann meine mir Unbekannte Großmutter kennenlernte.

War hinterher ein Dolmetscher bei Treffen zwischen Adenauer und der Franz. Führung.

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Meine Oma ist glaub ich 16 gewesen als der 2. WK zuende war.. aber irgendwie wahr.. so langsam stirbt die Generation aus.

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Leider hat mein Opa nie über den Krieg erzählt aber meine Oma hat mir mal erzählt das Sie damals alle aufs Land geflohen sind aus angst vor Bomberangriffen :( Dort hat Sie dann (Sie war noch sehr Jung)

als alte Oma verkleidet (weil der Russe bereits da war und alles vergewaltigte was nach Frau aussah :()auf dem Acker arbeiten müssen.

Es war eine Scheisszeit und es ist wichtig das Thema weiter am Leben zu erhalten damit jedem Klar ist das Krieg DIE HÖLLE ist. Durch Totschweigen des Themas und verdrängen des Leides und der Tragödien verblasst womöglich der schrecken den ein Krieg verbreitet.

Man sollte aus Fehlern lernen und sie nicht vergessen oder verdrängen.

MfG

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Leider hat mein Opa nie über den Krieg erzählt aber meine Oma hat mir mal erzählt das Sie damals alle aufs Land geflohen sind aus angst vor Bomberangriffen :( Dort hat Sie dann (Sie war noch sehr Jung)

als alte Oma verkleidet (weil der Russe bereits da war und alles vergewaltigte was nach Frau aussah :()auf dem Acker arbeiten müssen.

Es war eine Scheisszeit und es ist wichtig das Thema weiter am Leben zu erhalten damit jedem Klar ist das Krieg DIE HÖLLE ist. Durch Totschweigen des Themas und verdrängen des Leides und der Tragödien verblasst womöglich der schrecken den ein Krieg verbreitet.

Man sollte aus Fehlern lernen und sie nicht vergessen oder verdrängen.

MfG

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Ich kann leider nix sagen über das alles. Mein Vater und meine Mudda warn nämlich damals in einer kommunistischen Schule (warn ja alle im Russnland) und hamn eben nur die superguten Seiten der russ. Kriechsführung gelernt und sind auch jetzt immer noch überzeugt davon, dass Russenland das Beste is, was es gibt. Ich mein, wir spielen CoD und da wird gezeigt

wie ein Soldat von einem Offizier erschossen wurde, da er aus Panik ausm Boot jesprungen war.

Mein Vater: "Propaganda"

Nur jeder 2. kriegt n Gewehr (wie ja dem Nils sein Opa erzählt hat)

Mein Vater "Alles nur Propaganda"

Im Fernsehn kritisieren ALLE (auch die Russkies selbst) den russischen Sturm auf die Schoole.

Mein Vater: "Scheißdeutsche, machen Russland immer schlecht!"

Und wenn ich jetzt sag, dass ihr erzählt habt, wie seine Landsleute eure Omas vergewaltigen wollten, würd er mir das bf-42.de Forum völlig verbieten!

So hamns ja auch Stalin & Co. gemacht.

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Und wenn ich jetzt sag, dass ihr erzählt habt, wie seine Landsleute eure Omas vergewaltigen wollten, würd er mir das bf-42.de Forum völlig verbieten!

So hamns ja auch Stalin & Co. gemacht.

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Also um auch was zum Thema Zeitzeugen beizusteuern ein paar Geschichten - und das war nicht Hollywood

Mein Opa war ganz normaler Infantrist der 6. Armee in Russland. Die Südflanke wo er dabei war hatte den Job über Charkow nach Stlingrad zu marschieren. Es war Sommer 42 und es war sehr heiß - trotzdem gab es Tee mit Schnaps zu trinken um das Greuel runterzuspülen. Eines Tage gab es 20 KM Charkow schwere Gefechte mit russischen Truppen. Das Gebiet dort ist ganz flachen Land mit endlosen Wiesen getrennt durch lange Baumreihen als Windschutz (ca. alle 200-400 Meter) . Sein Zug (ca 50 Leute) ist im Begriff die Wiese zur nächsten Baumreihe zu überqueren als plötzlich MG Salven aus den Bäumen vor ihnen durch die Luft peitschten. Die ersten Soldaten sind dabei gleich gestorben - die Einheit ist in Panik zurück zur Baumreihe - haben ihrerseits MG´s in Stellung gebracht und das Feuer erwidert . Sie haben sich so schnell es ging Schützenlöcher gegraben und gewußt dass sie da ohne Hilfe nicht wegkommen werden. Und dann ging der Nervenkrimi los. Bei den Russen war 1 Scharfschütze was sie aber am Anfang nicht wussten. Das MG konnten sie ja nicht eingraben und jeder der sich zum MG legte um zu schießen wurde vom Scharfschützen erschossen. Keiner traute sich mehr zum MG und ihre Einheit war ca. ne Stunde noch hinter ihnen. Er sagte sie haben einfach in die Luft geschossen um die Russen glauben zu lassen dass sie auf sie schießen. In der Zwischenzeit war die Baumreihe hinter ihnen auch von Russen besetzt und sie in der Falle. Von vorne und hinten Beschuß und sie in Erdlöchern vor Angst zitternd und umgeben von toten und wimmernden Kammeraden. Er sagte mir dass es im Gehirn des Menschen einen Mechanismus gibt der in Extremsituationen den Verstand ausschaltet.

Dann war Ruhe - es war vollkommen still und plötzlich von der vorderen Baumreihe - Stimmen die "Dawei Dawei Dawei" schrieen und sie wussten dass die Russen angreifen. Die wenigsten Lanzer hatten damals MP´s sondern einfache Gewehre und sie schoßen auf Menschen die sie nie zuvor gesehen hatten. Die Russen mussten zurück zu ihrer Baumreihe und dann endlich ist ihre Einheit gekommen. Die Russen wurden zurückgedrängt und mein Opa bekam dann noch einen Querschläger in die linke Schulter ab. Sie haben ihn mit dem Beiwagengrat von der Front ins Lazarett gebracht. Links und recht Granaten die einschlugen und er da mit dem Motorrad durch und hat überlebt - das war sein Heimatschuß. Was dann kam wissen wir alle - die Schlacht um Charkow. Ich kann diese Karte nicht spielen und wäre er nicht verwundet worden wäre er direkt nach Stalingard wo er nicht mehr heimgekommen wäre.

Mein Großvater war Trinker bis zu seinem Tode - er hat diese Bilder nie mehr - auch nach 60 Jahren - aus dem Kopf bekommen. Er hat Elend - Trauer - Wut - Tränen - Hunger und Sterben am eigenen Leib Tag für Tag erlebt. Ich hab ihm immer aufmerksam zugehört wenn er erzählt hat - nicht aus Sensationslust sondern aus Hochachtung und Respekt - dass er trotzdem Mensch geblieben ist obwohl er daran innerlich zerbrochen ist.

Wer kennt nicht diese Sprüche der Alten wie "Alles aufessen - weil im Krieg gabs nix ... oder Wohlstandskinder oder all die Sprüche die uns nerven - ich denke in dem Licht was die alten Leute erlebt haben sollten wir Nachsichtig sein denn erleben möchte ich so etwas nie im Leben!!!!!!

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