Battlefield 3 und FXAA – Innovation oder heiße Luft?

Kleines Tool, große Wirkung: Vor einigen Tagen machte eine Meldung die Runde, die sich um eine Erweiterung der FXAA-Optionen für Battlefield 3 dreht. FXAA, das steht für "Fast Approximate Antialiasing" und hinter dem Begriff verbirgt sich Nvidias neue Technologie zur Kantenglättung. Über den FXAA Injector lässt sich diese Technologie in BF3 aktivieren und das sorgt zurzeit für viel Wirbel in der Community. Was sich dahinter versteckt und wie die Grafikpracht der Frostbite 2 Engine über das Tool noch weiter aufgebohrt werden kann schauen wir uns im Folgenden an.

FXAA, MLAA und MSAA – alles klar?

Battlefield 3 bietet in den Optionen zwei verschiedene Einstellungen für die Kantenglättung an. Multi Sampling Antialiasing (MSAA), welches sich hinter der Einstellung "Verzögertes Anti-Aliasing" verbirgt, und FXAA, welches unter dem Punkt "Post-Anti-Aliasing" eingestellt werden kann. MSAA glättet das Bild durch neue hinzukommende Pixel. Das Bild wird in einer höheren Auflösung gerendert und danach verkleinert (downsampling). FXAA, eine Weiterentwicklung von AMDs Morphological Antialiasing (MLAA), ist ein sogenanntes "Postprocessing Antialiasing". Das fertig gerenderte Bild wird gefiltert und Kanten werden dann anhand von Kontrasten erkannt und geglättet.

FXAA ist kein "echtes" Antialiasing

Das nachträgliche Filtern kostet wesentlich weniger Ressourcen als das Verfahren von MSAA, bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Nicht nur die Kanten der einzelnen Polygone werden geglättet sondern auch Texturen. Das Bild wirkt dadurch etwas unschärfer und verwaschen. Weil FXAA keine Information auf der Subpixel-Ebene abgreift wird das Kantenflimmern in Bewegung nur schwach unterdrückt, sogenanntes Shaderflimmern kann nicht behoben werden und das Bild verliert etwas an Kontrast. Letzteres kann aber mit dem FXAA Injector beeinflusst werden. FXAA bekämpft also nur die Symptome anstatt sich dem Problem des Treppeneffekts anzunehmen. Daraus folgt das unerwünschte Kanten, die durch MSAA nicht behoben worden, auch nicht mit FXAA reduziert werden können. Der größte Vorteil von FXAA gegenüber "klassischem" Antialiasing ist also der sehr geringe Ressourcenverbrauch und die sehr guten Ergebnisse bei Standbildern. Wer kann sollte seine Ressourcen eher für MSAA bereitstellen und es mit FXAA nicht übertreiben. Andererseits bietet FXAA für leistungsschwächere Rechner sehr gute Ergebnisse. Hier entscheidet also der persönliche Geschmack: Möchte ich ein scharfes, flimmerfreies Bild (MSAA) oder eher ein "homogenes" Bild (FXAA)? Die Kombination aus beiden Verfahren machts.

FXAA Injector sorgt für bessere Ergebnisse

Um ein besseres Ergebnis mit FXAA zu erzielen und den oben aufgeführten Kritikpunkten entgegenzuwirken, wie zum Beispiel die schlechte Glättung in der Bewegung oder der Verlust der Kontraststärke, hat

JoshMDB

aus dem EA-UK Forum den FXAA Injector bereitgestellt. Dieser erlaubt es Post-Processing Effekte wie Bloom, Farbton, Sepia, Vignette und Schärfe zu regulieren. Dadurch kann die Stimmung und Atmosphäre im Spiel erheblich verändert werden und nach eigenem Belieben angepasst werden. Welche Ergebnisse sich damit erzielen lassen seht ihr in den Bildern der News oder im Forum, wo ihr auch Bilder und Konfigurationen austauschen könnt.

Punkbuster Bann durch Injector unwahrscheinlich

So schön die Effekte des Tools auch sein mögen, ist die Community besorgt über mögliche Konsequenzen durch die Benutzung des Tools. Denn anders als bei Sykrim, für das es den FXAA-Injector auch gibt, reden wir hier über den Multiplayer. Da der Injector ähnliche Methoden zur Manipulation wie Hacks oder Cheats verwendet rät Punkbuster Supporter Hendrik via Twitter dazu das Tool nicht zu verwenden. Ein Bann durch Punkbuster ist unserer Einschätzung nach aber eher unwahrscheinlich. Sollte Punkbuster trotzdem jemanden für die Verwendung des Injectors bannen kann sich Evenbalance auf ein gewaltiges Echo gefasst machen, da es sich um eine neue, offizielle Technologie von Nvidia handelt, die auch von AMD empfohlen wird.

JoshMDB

hat sich lediglich bei offiziellen Nvidia Tools und deren Dokumenationen bedient (Link | Link). Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist uns deshalb noch kein Bann bekannt der durch den Injector ausgelöst wurde. Dennoch gilt wie immer der Hinweis: Verwendung auf eigene Gefahr.

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