Battlefield Heroes: Roundup am Sonntag

Eigentlich sollte diese News zu Battlefield Heroes (BF:H) bereits am Freitag erscheinen, aber wie es das Leben manchmal so will, kam immer etwas dazwischen. Und war doch einmal genügend Zeit vorhanden, tauchte bereits das nächste Interview im Netz auf. So wurde aus dem Freitag der Sonntag. Wir haben das Spiel nach unserem kleinen Aprilscherz aber weder vergessen, noch aus der Liste gestrichen. Deshalb gibt es an dieser Stelle die Zusammenfassung der letzten Woche, auch wenn diese etwas länger ausfällt.

Montag: Interview mit Ben Cousins

Angefangen hat die Woche mit einem Aufreger, der eigentlich keiner ist. In einem Interview mit Gamasutra.com erklärte BF:H-Macher Ben Cousins, dass Heroes mit zwei Maps ausgeliefert wird. Eigentlich nichts neues, da ein ähnliches Statement bereits in einem der ersten Interviews in der Zeitschrift "Games For Windows" nachzulesen war, die nach dem Erscheinen bis ins letzte Detail seziert und dann umgehend online verwurstet wurde. Die Games-Presse ignorierte dies völlig und machte aus "zwei Maps" schnell "nur zwei Maps". Das Resultat waren entrüste Statements in den weltweiten Foren und ein Gerücht über Bezahlkarten. Die Reaktion von Ben Cousins erfolgte am Mittwoch, doch vorher gilt es noch ein paar andere Aspekte des Interviews zu erwähnen, das sich übrigens nicht nur um Heroes dreht (Mehr dazu im Blog, da es einfach den Rahmen sprengen würde).

Neue Märkte, neue Zielgruppen

Wichtig ist vor allem ein Punkt, der durch die vorläufige Einstufung des Spiels ab 12 Jahren bereits zu erahnen ist. Mit Battlefield Heroes will EA den Massenmarkt erreichen und – wie Cousins in dem Interview explizit betont – eine neue Zielgruppe, die vor allem aus jüngeren Spielern besteht. Casual-Gamer, die Heroes auf den millionenfach vorhandenen Low Budget PCs spielen, weil sie sich moderne Konsolen und die teuren Maschinen der Hardcore-Gamer nicht leisten wollen oder können. Die bestehende Community aus Core-Gamern und Realismus-Freaks, für ein Spiel oft schon minderwertig ist wenn an zwei von fünf Panzern die Proportionen nicht stimmen, scheidet als Kerngruppe also explizit aus. Sprich: das Spiel ist nicht speziell für sie gemacht, also gibt es eigentlich keinen Grund zur Beschwerde (und für eine Berichterstattung )

Dienstag: Interview mit James Salt

Einen Tag nach dem Gespräch mit Gamasutra kommt Lead Designer James Salt in einem weiteren Interview bei Rock, Paper, Shotgun zu Wort und gibt seinem Producer Rückendeckung. Allerdings erzählt er dabei nicht wirklich etwas neues: Heroes wurde im Comic Style erstellt, weil diese Form der Umsetzung auch auf alten Systemen gut läuft und die Frostbite Engine für dieses Konzept nicht taugt. Auch die Enterfernung von Commander und Squads sind hinreichend bekannt diskutiert. Interessant ist der Text dennoch, denn die einzelnen Punkte werden noch ein Stück weiter vertieft, als es in den Blog-Einträgen der Fall war. Und eine kleine News findet sich dann doch noch, denn James Salt hatte seine Finger auch bei Bad Company im Spiel, bei dem sonst fast ausschließlich der Kolle Troedsson in Erscheinung tritt. Wer es noch einmal selbst nachlesen will, findet den Volltext bei Rock, Paper, Shotgun.

Mittwoch: Machtwort von Ben Cousins

Irgendwann muss dem guten Ben Cousins die Gerüchteküche über angebliche Bezahlkarten als Zusatzinhalte gereicht haben, denn einen Tag nach dem Interview mit Kollege Salt erschien ein neuer Blog-Eintrag in Form einer Klarstellung: Zwei Maps bei Heroes waren von Anfang an der Deal und Bezahlkarten wird es nicht geben. Punkt. Und um die Gemüter zu beruhigen gab es noch eine Zugabe in Form eines Ausblicks. Zwei Karten zum Release, allerdinge arbeitet man bereits an einer dritten, die später hinzukommen soll. Ob es wirklich nur eine ist, bleibt allerdings fraglich, denn Cousins verstrickt sich hier in Widersprüche. Im Interview mit Gamasutra, das den Stein ins Rollen brachte, ist folgendes zu lesen: Anstatt wie früher haufenweise Karten zu machen, von denen sich am Ende zwei als Favoriten durchsetzen (Wake und Karkand lassen grüßen), werden zukünftig einfach nur zwei gemacht und auf deren Basis geschaut, was ankommt. Im Falle von Heroes bedeutet das eine Karte mit Schwerpunkt auf Infanteriegefechten und ein klassisches Format mit Fahr- und Flugzeugen. Was besser ankommt, entscheidet über weitere Inhalte. Also ein klarer Widerspruch zu einer weiteren Karte – es seid denn Nummer Drei wird gleich für beide Optionen ausgelegt. Und nicht der einzige Schnitzer: Unter „haufenweise“ versteht Cousins 50 Karten pro Spiel, was weit von der Realität entfernt ist. Wie die Leser in den Kommentaren vorrechnen, hat kein Battlefield die Marke von 20 Karten überschritten und selbst mit Add-Ons und Boostern kommt kein Teil auch nur ansatzweise an die 50er-Grenze.

Freitag: Rundumschlag von James Salt

Nach der ganzen Aufregung folgte ein Tag Ruhe und – als wir gerade dachten jetzt wäre der richtige Zeitpunkt zum Schreiben dieser Bleiwüste – am Freitag ein neues Interview mit James Salt und seinem Kollegen Gustav Tilleby. Geführt haben das die Macher von immortalmachines.com und den beiden Spielentwicklern dabei einige Infos entlockt, die bereits bekannt doch angesichts der Masse an News vielleicht untergegangen sind. So wird Heroes – um den Aspekt der neuen Zielgruppe aufzugreifen – keinen klassischen Serverbrowser mehr enthalten. Spieler werden über das so genannte Match-Making-System automatisch anderen Spielern zugewiesen. Es ist jedoch möglich über Buddylisten mit Freunden zu spielen. Den klassischen Clan-Server wird es nicht geben. Ebenfalls bereits erwähnt, doch möglicherweise untergegangen ist die neue Kill-Cam, die nach einem Frag die genaue Position des Gegners anzeigt und dabei auch deutlich macht, mit was man gerade gefraggt wurde. Dumm für Sniper, aber nicht nur bei Hetoes "nichts Neues" - zumindest wenn man andere Spiele betrachtet.

Willkommen beim Massive Multiplayer

Neu sind die Details zum Ausbau der Charaktere in Heroes. Wer viel zockt, soll in etwas 80 Stunden das höchste Level (Stufe 50) erreicht haben. Da beim Start des Spiels sowohl Klasse als auch Fraktion fest gewählt werden, bleibt so genügend Zeit sich mehrere Charaktere aufzubauen und diese „hochzuleveln“. Sollten die 50 Stufen nicht reichen, ist laut den Entwicklern eine Erweiterung denkbar. World of Warcraft lässt Grüßen – und nicht nur bei diesem Punkt. Im Bereich der Spezialfähigkeiten (wann kommt eigentlich die Erweiterung um Zauberer und Elfen?) werden das schnelle Wegrennen vor dem Feind sowie die Option der kurzzeitigen Unverwundbarkeit ins Gespräch gebracht. Die entsprechende Technik ist in Battlefield 2142 mit dem Schutzschild für Fahrzeuge ja bereits vorhanden. Fehlt eigentlich nur noch das passende Heroes-Cap, das über Micro-Transactions oder erspielte Punkte im Shop erworben wird, und der eigene Superheld ist perfekt Wer es selbst nachlesen möchte, findet das ausführliche Interview bei immortalmachines.com.