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Gast Klages

Kann man das Internet verbieten?

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

lol... wer hat sich das denn ausgedachte?

Geschrieben
AHHHH ICQ WIRD VERBOTEN !!! :unsure:

Ah, endlich.

"Schicke diese Nachricht an alle Leute in deiner Kontaktliste weiter, damit die AOL-Gruppe unsere vollkommene apathische Abhängigkeit erkennt und ICQ nicht kostenpflichtig macht!"

*ignore*

Gast Dr.Erich von Stahlhelm
Geschrieben

das was die franzosen vorhaben beruht auf den allmachtsfantasien der großkonzerne und regierungen. sicherlich gehören einige gebiete des netzes besser kontrolliert, zb um das treiben von perversen besser unterbinden zu können. aber es geht nicht an das für die finanziellen belange einiger multinationaler großkonzerne das netz einer totalen kontrolle unterworfen wird! die methoden die für eine totale kontrolle des netzes benutzt werden müssten würden den visionen orwells sehr nahe kommen. die totale überwachung/ausschaltung von tauschbörsen würde mit einer totalen überwachung der

gesamten inhalte des netzes erkauft werden - und damit die möglichkeit bieten nicht nur urheberrechtsverletzungen in einem bisher ungekannten maß, einem freiheitsberaubenden nämlich, zu verfolgen, sondern auch um in einer ungeheurlichen weise sämtliche inhalte überhaupt zu kontrollieren. das internet als oftmals unabhängiges medium mit oftmals unbequemen inhalten würde in letzter konsequenz kontrollierbar und auf lange sicht von den konzernen und regierungen gekapert und damit eine gleichschaltung erleben die alles mundtot machen kann was den vorgegebenen meinungen und vorstellungen gewisser kreise ein dorn im auge ist!

es kann und darf nicht sein das der kontroll- und kommerzialisierungswut der medienkonzerne ein großes stück meinungsfreiheit geopfert wird!

ich hoffe die franzosen wachen auf und lassen einige ihrer berüchtigten demonstrationen folgen!

Geschrieben

Also, wo soll man da anfangen.....

Das Internet ist doch schon über Jahre hinweg ?verschärft? worden.

Es wird heute wesentlich mehr kontrolliert und ?abgeschottet?, als noch vor 5 Jahren.

Natürlich, ist dieser ?Killerspiele-Hype? eine reine Farce.

Er beruht auf keinerlei Fakten, außer, dass selbsternannte Fachleute sich eine Meinung via hören und sagen bilden.

Man nehme ein paar Vorfälle mixe diese ohne jeglichen Zusammenhang und hat einen ?Vorfall von einem Killerspiele Spieler?....

Das wird so aber eigentlich auch nur in Deutschland praktiziert....

Die andere Seite jedoch, ist von den Leuten selbst verbockt worden. Warum hat denn die Unterhaltungsindustrie solch eine mächtige Lobby??

Ganz einfach, weil die Leute gestohlen haben, als ob es kein Morgen gäbe. Völlig skrupellos wurden Filme, Lieder,.... ?getauscht?. Wo bei man ja nur Dinge tauschen kann, welche einem gehören.

Bis heute hat sich in den Köpfen einiger diesbezüglich nichts geändert. Immer noch wird das geistige Eigentum anderer als Allgemeingut angesehen, welches man ohne jeglicher Konsequenzen stehlen darf.

Wer so agiert, unterstützt die Vorhaben der Industrie und zwar gewaltig.

Bevor also nun der große Aufschrei kommt, sollten sich gewisse Leute zunächst selbst an die Nase fassen...

Eine Sauerei ist es allerdings allemal....

Geschrieben
Da schaufeln sich die Französen ihr eignes Grab, denn wenn die das durchsetzen würden hätten die französischen Jugendlichen garkeine Freizeitbeschäftigung mehr und zünden ALLE auto an :D
Geschrieben
Da schaufeln sich die Französen ihr eignes Grab, denn wenn die das durchsetzen würden hätten die französischen Jugendlichen garkeine Freizeitbeschäftigung mehr und zünden ALLE auto an :D

Das würd ich so nicht sehn.Auch in Frankreich gibts genug Arbeitslose.Und was meinste was sich Renault,Peugeot und Zitron freuen wenn mal wieder n paar "Adventautos" angesteckt werden *lol**lol**lol*:D

Geschrieben

Europa und die USA sind in einem Handstreich vom Irak eingenommen

LoL was das für ein Aberglaube???

Amerika schickt ne Rakete dahin, weg ist Irak, von der Landkarte verschwunden.

Die einzigsten die Amerika einnehmen können sind die

Chinesen!!!

Geschrieben

etwas aus meinem archiv. möglicherweise entsprechen einige gesetzesauslagne nicht mehr ganz dem aktuellen stand.

Raubkopierer sind Verbrecher

28. November 2003 / von Leonidas / Publiziert auf 3DCenter.de

Wie verschiedene Medien berichten, hat mit dem gestrigen Tage die deutsche Filmwirtschaft eine groß angelegte Abschreckungskampagne gegen Raubkopiererei gestartet. Mit teilweise drastischen Werbespots - und Plakaten will man dabei die Konsumenten daran erinnern, daß Raubkopien kein Bagatelldelikt sind und so eine öffentliche Diskussion zum Thema Raubkopien starten. Ob dies etwas bringen mag, darf allerdings bezweifelt werden - dafür dürfte die Kampagne zuviel Widerspruch hervorrufen, vor allem aufgrund der mit dieser verbreiteten, bewußt gelegten Falschinformationen und der gezielten Vermengung von gewerblichen und privaten Raubkopierern.

So wäre als erstes und wichtigstes zu erwähnen, daß die Kampagne von "Raubkopierern" immer nur im gewerblichen Sinne spricht - und auch allein dort gelten die von der Kampagne erwähnten bis zu 5 Jahre Freiheitsentzug in Deutschland. Private Raubkopien sind derzeit unseres Wissens nach immer noch keine Straftat und fallen demzufolge unter das Zivilrecht. Zudem verfolgt der Staat private Raubkopierer bisher nur höchst selten, eben weil deren Aktivitäten fast immer nicht unter das Strafrecht fallen.

Neben der rechtlich klaren Unterscheidung von gewerblichen und privaten Raubkopien unterscheiden sich jene auch in anderen Dingen absolut erheblich: Gewerbliche Raubkopierei ist prinzipiell klar zu verurteilen, wie jede andere Form der Produktpiraterie auch. Sofern diese Produkte zum gleichen oder ähnlichen Preis wie die Originale verkauft werden, stimmen in diesem Fall auch die von der Industrie gemeldeten Schadenssummen. Ausgerechnet jenes gilt jedoch bei den privaten Raubkopien mitnichten: Aus der Information, daß die gebrannte Filme des Jahres 2002 800 Millionen Euro wert gewesen seien, läßt sich nämlich nicht ableiten, daß damit ein regelrechter Schaden von 800 Millionen Euro für die deutsche Filmwirtschaft entstanden sei.

Die diese gern von der Film-, Musik- und Softwareindustrie vorgebrachte Simplifizierung trägt der Besonderheit von Daten absolut keine Rechnung. Eine Kopie von Daten ist nun einmal - insbesondere wenn sie von einer Privatperson durchgeführt wird - völlig kostenlos für den jeweiligen Urheber, sprich: Mit einer Kopie verliert er direkt kein Geld. Es ist demzufolge eine erhebliche Falschdarstellung, von einem Schaden in Bezug auf private Raubkopien zur sprechen, einzig allein richtig ist die Formulierung des potentiellen Verdienstausfalls. Dies ist insofern erheblich, als daß ein Schaden suggeriert, der Filmindustrie würde irgendetwas fehlen oder sie wäre durch Raubkopien gar existenzbedroht.

Das ist jedoch bei weitem nicht so: Trotz Filmen im Netz bereits vor deren offiziellen Kinostart und der größten Filesharing-Gemeide der Welt hat der US-Kinomarkt in den letzten Jahren regelmäßig neue Einnahmen-Rekorde verzeichnet. Nebenbei gesagt kosten heutige Blockbuster-Produktionen nicht so viel Geld, weil sie es müssten, sondern - man halte sich fest - weil das Geld schlicht vorhanden ist und nur darauf wartet, ausgegeben zu werden. Es war zwar sicherlich ein hohes finanzielles Risiko, runde 300 Millionen Dollar in die Produktion der "Herr der Ringe" Trilogie zu stecken, doch allein das Kinoeinspiel nur des ersten Teils reichte schon, um Gewinn zu machen (860,4 Millionen Dollar, davon fließen ca. 40-45 Prozent in die Taschen der Produzenten).

Mit den Einnahmen des Teils II und III könnte man allein an der Kinokasse einen Gewinn von geschätzten 700 Millionen Dollar erwirtschaften - noch vor den Einnahmen aus Verleih, Verkauf, Fernsehen (üblicherweise noch einmal der Betrag der Kinoeinnahmen oder mehr) sowie Merchandising (je nach Film äußerst unterschiedlich - Star Wars Episode I konnte hier als Spitzenwert 4 Milliarden Dollar erwirtschaften). Ohne den Merchandising-Bereich, weil dieser zu schwer zu taxieren ist, kann man die "Herr der Ringe" Triologie auf einen Reingewinn von 1,5 Milliarden Dollar schätzen - ein sattes Geschäft bei einem Einsatz von "nur" 300 Millionen Dollar.

Dies ist natürlich ein recht extremes Beispiel (nicht aber das extremste! - Titantic hat als einzelner Film schätzungsweise denselben Reingewinn abgeworfen), aber es soll drei Dinge verdeutlichen: Zum einen können sogar Flops in der langen Kette der Kinoauswertung noch auf eine schwarze Null kommen. Desweiteren lassen sich mit einem solchen Megaerfolg im Rücken gleich dutzende verlustreiche Flops produzieren. Und drittens schlußfolgert daraus, daß das größte Problem von Hollywood wohl eher ist, wohin das viele eingenommene Geld gehen soll :-). Schlecht kann es der Filmindustrie angesichts dieser Zahlen jedenfalls nicht gehen - daß insbesondere die Kinobetreiber immer wieder über schlechte Einnahmen klagen, hängt im Prinzip ausschließlich an den äußerst einseitigen Verträgen, welche jene von den Filmverleihern aufgezwungen bekommen.

··········US Box Office··············US Ticket Price

1993······5154,2 Mill.$··············4,14 $

1994······5396,2 Mill.$ (+4,7%)······4,18 $ (+1,0%)

1995······5493,5 Mill.$ (+1,8%)······4,35 $ (+4,1%)

1996······5911,5 Mill.$ (+7,6%)······4,42 $ (+1,6%)

1997······6365,9 Mill.$ (+7,7%)······4,59 $ (+3,8%)

1998······6949,0 Mill.$ (+9,2%)······4,69 $ (+2,2%)

1999······7448,0 Mill.$ (+7,2%)······5,08 $ (+8,3%)

2000······7661,0 Mill.$ (+2,9%)······5,39 $ (+6,1%)

2001······8412,5 Mill.$ (+9,8%)······5,66 $ (+5,0%)

2002······9135,0 Mill.$ (+8,6%)······5,85 $ (+3,4%)

··········__________________________ _______________

1993-2002······+77,2%················+41,3%

Nach dieser kleinen Exkursion zum Thema Einnahmen und Gewinn beim Film zurück zum Thema Raubkopien und deren Verlust-Wirkung: Faktisch erzeugt eine private Raubkopien bei den Urhebern/Verwertern keinen direkten Verlust - sie haben nach wie vor die gleiche Anzahl von Kopien in deren Lager liegen. Richtig ist jedoch, daß den Urhebern/Verwertern eine potentielle Einnahme verloren geht - der private Raubkopierer könnte den Film schließlich legal erstehen bzw. ausleihen oder im Kino ansehen. Also gehen den Filmverwertern doch jene 800 Millionen Dollar im Jahr durch private Raubkopien verloren?

An dieser Stelle muß ein mehrfaches "Nein" erschallen, denn die Eigendarstellung der Filmindustrie ist gleich in mehreren Punkten äußerst fehlerhaft:

? Die Filmindustrie verweist zur Untermauerung ihrer "Verlust"-Zahlen gern auf die kürzlich vorgelegten Brennerstudie 2, welche das Ausmaß der gebrannten Filme in Deutschland verdeutlicht. Jene Studie erfaßt allerdings nur die gebrannten Filme, nicht aber, was davon legale oder illegale Kopien waren! Die Filmindustrie suggeriert hier also vollkommen fälschlicherweise, daß jeder gebrannte Film eine Raubkopie wäre, um die eigenen "Schadens"-Zahlen künstlich hochtreiben zu können. Davor, daß die mißverständlichen Zahlen dieser Studie für bewußte Fehlinterpretationen ausgenutzt werden würden, hatten wir im übrigen schon bei der Vorstellung dieser Studie gewarnt.

So kann man beispielsweise Filme aus dem Fernsehen ganz legal aufnehmen und brennen, und auch Kopien von legal erworbenen Filmen sind, sofern bei der Kopieraktion nicht ein Kopierschutz umgangen wird, vollkommen legal. Ebenfalls wäre zu erwähnen, daß die Privatkopie in Deutschland nach wie vor existiert und man laut dieser auch Kopien von urheberrechtlich geschützen Werken anfertigen (sofern kein Kopierschutz umgangen wird) und an Bekannte und Verwandte verteilen darf. Vor deutschen Gerichten hat man sich im Laufe der Zeit auf bis zu 7 Kopien eingependelt, welche man legal anfertigen darf. Diesen gesetzlich verbrieften Vorteil der Privatkopie bezahlen wir im übrigen mit jedem Rohling und jedem Brenner, welchen wir kaufen, denn von deren Kaufpreis geht eine Urheberrechtsabgabe an die Verwertungsgesellschaften.

? Ein sehr hoher Anteil von Raubkopien betrifft Filme, welche in Deutschland entweder schwer, gar nicht oder nicht in der gewünschten Fassung zu bekommen sind. All dies fällt für die Filmindustrie unter Einnahmenausfälle - was man schon als Beleidigung gegenüber dem letztlich glasklar unerfüllten Kundenwunsch verstehen kann. Denn jener Film-Liebhaber, welcher beispielsweise die ungeschnittene (und um 10 Minuten reine Action längere) Fassung von John Woo´s "Hard-Boiled" in Deutschland zu kaufen wünscht, schaut komplett in die Röhre - diese wird wie viele andere ungeschnittene Fassungen von Filmen und wie viele nicht-amerikanische Filme überhaupt nirgendwo angeboten.

Sicherlich sind Raubkopien keine wirkliche Lösung dieses Problems. Doch einmal abgesehen davon, daß man als Bürger der drittgrößten Wirtschaft der Welt durchaus erwarten kann, daß alles, was man sich an prinzipiell legalen Gütern wünscht, in Deutschland selber (und nicht im Ausland) bestellt werden kann, ist auch der Import jener Filme nach Deutschland nicht immer möglich, da der deutsche Zoll jeden Film, welcher auf dem Index steht, ersatzlos beschlagnahmen kann. Eine Abhilfe würde hier nur ein breiteres Angebot der Filmindustrie in Deutschland bringen - und der Verzicht auf die Selbstzensur-Schere, nur um einen Film mit einem niedrigeren FSK-Rating irgendwie Massenmarkt-kompatibel zu machen.

Faktisch läßt sich jedoch der Anteil dieser Filme, welche in Deutschland in den gewünschten Versionen nicht vertrieben werden, nicht der Raubkopierei oder gar dem "Schaden" für die deutsche Filmindustrie zurechnen: Denn das, was die deutsche Filmindustrie nicht anbietet, kann sie auch nicht verkaufen. Und wenn ein Filmliebhaber eine bestimmte Fassung eines Films wünscht, dann will er auch keine andere haben.

? Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen. Ähnlich wie bei Musik laden sich insbesondere Vielnutzer durchaus erst einmal einen Film in CD-Qualität herunter, um diesen dann - bei Gefallen - der eigenen Filmsammlung in DVD-Qualität mittels des legalen Kaufs eben dieser DVD hinzuzufügen. Sicherlich sind die heruntergeladenen Filme erst einmal Raubkopien, werden jedoch dann von den Anwendern danach quasi legalisiert bzw. wird zumindestens der Bezahlpflicht genüge getan. Demzufolge dürfte jede Statistik über reine Raubkopien (welche wie gesagt mittels der "Brennerstudie 2" mitnichten Fall vorliegt) auch einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Raubkopien enthalten, welche dann letztlich doch gekauft werden.

Alle diese Informationen lassen die Argumentation der Filmindustrie fast schon wie das sprichwörtliche Kartenhaus ineinander einstürzen. Denn:

? Die 800 Millionen "Schaden" sind kein Schaden, sondern potentielle Einnahmeausfälle. Sie werden allerdings dadurch gemindert, daß in dieser Summe in unbekannter Höhe sowohl legal gebrannte Filmkopien, als auch Kopien von in Deutschland nicht angebotenen Filmen als auch Raubkopien von letztlich später dann doch legal erworbenen Filme umfaßt. Da der Effekt dieser drei Einschränkungen nicht exakt ermittelt, aber als absolut erheblich eingeschätzt werden kann, fallen jene 800 Millionen Schaden bzw. Einnahmeausfall als Bemessungsgrenze ersatzlos weg. Die Wahrheit ist schlicht: Es gibt derzeit keinerlei Daten über den tatsächlichen Schaden oder auch, ob überhaupt einer existiert.

? Und andererseits sind die Geschichten über die Bedrohung der Filmindustrie durch Raubkopien bloße Erfindung. Der Filmindustrie, genauer den Rechteinhabern, geht es blendend, die Umsätze und Gewinne Hollywoods stiegen in den letzten Jahren trotz des angeblichen Raubkopierer-Erffekts stetig. Nicht besonders gut geht es dagegen den Kinobesitzer - schuld sind hier aber deren schlechte Knebelverträge mit den Filmverleihern, sprich den großen Filmstudios. Während die Filmstudios immer größere Gewinne schreiben, bekommen die Kinobesitzer immer schlechtere Verträge von diesen vorgesetzt, mit immer weniger prozentualen Einnahmen an einem Film.

Was bleibt somit faktisch? Die Filmindustrie versucht mit ihrer Abschreckungs-Kampagne gegen Raubkopiererei nichts anderes, als den Normalverbraucher, die Öffentlichkeit sowie die Entscheidungsträger in der Regierung manipulativ mit einer Reihe teilweise übelster Falschargumente zu beeinflußen - dies ist letztlich keine Kampagne, sondern nichts anderes als Werbung, und dabei nicht einmal wahrheitsgemäße Werbung.

Daß die Filmindustrie in ihrer internen Beschreibung ihrer Kampagne diese auch an die gewerblichen Raubkopierer richtet, ist ein reines Placebo, um den drastischen Strafandrohungs-Ton der Kampagne rechtzufertigen. Doch keiner schaltet eine bundesweite Kampagne gegen ein paar hundert gewerbliche Raubkopierer, um diese zum Umdenken zu bewegen - dies wäre genauso, als würde die Polizei die Autoschieber-Banden aufrufen, doch bitte mit ihrem Treiben aufzuhören. Nein, diese Kampagne richtet sich allein und ausschließlich an die privaten Raubkopierer.

Gegenüber diesen argumentiert diese Kampagne dann jedoch nicht nur mit einem falschen Strafmaß (ist es nicht irgendwo verboten, wissentlich mit falschen Strafmaßen zu drohen?), sondern auch mit zusammengeschusterten Argumenten zur "Schadenswirkung" von privaten Raubkopien im Filmbereich, welche schon einer kurzen Oberflächenprüfung nicht standhalten. Den Beweis, daß es der Filmindustrie durch den Einfluß von Raubkopien schlechter geht als früher, ist man bis jetzt vollkommen eindeutig schuldig geblieben - dies dürfte angesicht von jährlich neuen Einnahmerekorden auch recht schwierig fallen.

Faktisch betreibt die Filmindustrie mit dieser Kampagne nichts anderes als Profitmaximierung: Der eigentliche Effekt soll wohl vor allem darin liegen, die Politik und die Öffentlichkeit sturmreif für die nächsten Urheberrechts-Änderungen zu schießen, welche dann auch private Raubkopien als Straftat werten würden (Deutschland im Jahre 2006: für bewaffneten Bankraub gibt es 2 Jahre, für eine private Raubkopie 5 Jahre). Und das Gedankenwäsche-Prinzip dieser Kampagne schlägt schon an, wenn man sich die Aussagen einer Staatsministerin anhört, welche - offenbar vollkommen geblendet von den Zahlen der Filmindustrie - gleich wieder über die vollkommene Abschaffung der Privatkopie nachdenkt.

Solcher Art Beeinflußung gilt es entschieden entgegenzutreten - wenn nicht jetzt, dann dürfte es wohl schon bald entgültig zu spät sein. Die unsachlichen Argumentation der Medienindustrie wie bei dieser Abschreckungs-Kampagne und auch die unseriöse Ausstellung der Brennerstudie 2, welche gebrannte Filme erfaßt, diese aber nicht in legale und illegale Kopien unterteilt und somit eine höchst fragwürdige Ausgangsbasis darstellt, muß schlicht so oft beim Namen genannt werden, bis es in der Politik wie auch in der Öffentlichkeit durchbringt, daß es noch eine andere Meinung neben jener der Medienindustrie gibt: Jene des Konsumenten.

Die Diskussion auf Basis rein von der Medienindustrie vorgebrachten Argumente muß ein Ende haben - auch die andere Seite sollte gehört werden! Dies gilt insbesondere für die Politik, von welcher es als ungeheuerliche Frechheit zu betrachten ist, ihre Informationen mittlerweile nur noch alleinig von Lobbyorganisationen oder gar der Industrie direkt zu beziehen, ohne aber auch nur die Spur von Hinterfragen dieser Informationen zu zeigen. So weit ich mich erinnern kann, ist die Regierung in diesem Land per Grundgesetz eine Vertretung des Volkes - und nicht allein der Industrie.

Demzufolge ist auch das verfassungsgemäß saubere Zustandekommen von Gesetzen, welche allein auf Basis von Lobbyinformationen begründet wurden, arg anzuzweifeln. Insbesondere die Politiker sind hiermit aufgerufen, endlich einmal den Dialog mit dem Bürger zu solchen Themen zu suchen - ansonsten droht man zum reinen Erfüllungsgehilfen einer allein auf Profitmaximierung ausgerichteten Industrie zu werden. Wie Bundespräsident Johannes Rau kürzlich schon so treffend sagte:

Wenn das nicht mehr gilt, dass die Wirtschaft für den Menschen da ist, sondern der Mensch nur noch für die Wirtschaft da ist, dann ist diese Welt nicht mehr menschlich - aber sie soll menschlich sein. Darum muss die Wirtschaft für den Menschen da sein und nicht umgekehrt.

Gut, nach reichlich Kritik an dem Vorgehen der Filmindustrie wollen wir natürlich nicht so dastehen, als würden wir nur kritisieren, aber keine Lösungen parat haben. Denn Lösungen braucht das Land - auch wenn sicherlich das Thema Raubkopien bei Filmen angesichts der tatsächlichen Probleme dieses Landes weder wirklich wichtig, noch - wie vorstehend dargelegt - für die Filmindustrie auch nur im Ansatz existenzbedrohend sind.

Die Lösung zum Problem der privaten Raubkopierer (gewerbliche Raubkopierer sind ein Fall für die Ermittlungsbehörden, da hier ein tatsächlicher Schaden entsteht sowie ein organisiertes kriminelles Handeln vorliegt) liegt in erster Linie im Zugehen auf die Wünsche des Kunden. Es mag seltsam klingen, aber die Filmindustrie muß schlicht nichts anderes erkennen, als daß der Kunde König ist. Bisher hält man jedoch an seiner eigenen heilen Welt fest und versucht dieses einmal aufgebaute Traumschloß lieber über neue Gesetze zu verteidigen, als gegenüber den sich ständig ändernden Anforderungen eines in Bewegung befindlichen Marktes zu reagieren.

In einer Zeit, in welcher die Bürger dieses Landes von den Arbeitsämtern zur Aufgabe des Wohnortes und Umzug mit Kind und Kegel in eine unbekannte Gegegend gezwungen werden, nur damit man dort einen unterbezahlten und nicht sicheren Job antreten "darf" und keine Kürzung der eigentlich mit den eingezahlten Versicherungsbeträgen garantierten Sozialleistungen befürchten muß, ist dieselbe Flexibilität auch von der Filmindustrie einforderbar. Gerade Wirtschaft besteht aus ständigem Wandel - wenn wir Dienst nach Vorschrift wollten, hätten wir die Bundesrepublik der DDR anschließen sollen ;-). Insofern ist gerade die Filmindustrie aufgefordert, ihr bisher mit Zähnen und Klauen verteidigtes, jedoch schlicht nicht mehr modernes und nur bedingt zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu überdenken und dabei folgende Alternativen in Betracht zu ziehen:

? Die Zeitgleichheit von weltweiten Filmstarts (oder zumindestens in Amerika und Europa zur gleichen Zeit) ist eine exzellente Maßnahme, um Raubkopien vorzubeugen, welche allein deswegen entstehen, weil Film teilweise erst nach Monaten in unsere Kinos oder unsere Videotheken kommen. Insbesondere in der heutigen globalen Informationsgesellschaft sollte es der Filmindustrie eigentlich klar sein, daß der US-Start eines Films von entsprechenden Fans eben auch hier registriert wird. Und daß weltweit gleichzeitige Filmstarts möglich sind, beweisen ja schließlich auch schon einige Filme wie "Matrix: Revolution" oder regelmäßig die Filme aus der James Bond Reihe.

? Um Raubkopien zu verhindern, welche noch vor dem US-Start eines Films kursieren, muß die Filmindustrie sich vorwiegend zuerst an die eigene Nase fassen. Nach einer Studie kommt der Großteil dieser Raubkopien aus interner Quelle, sprich wird von Angestellten der Filmindustrie selber weitergegeben. Mit einer höheren internen Sicherheit läßt sich dieses Problem zum größten Teil aus der Welt schaffen.

? Das Projekt des legalen Film-Downloads per Internet muß unbedingt vorangetrieben werden. Der derzeitige Plan Hollywoods, dies im Sommer 2005 zu realisieren, ist zwar löblich, muß aber trotzdem die Kritik einstecken, daß jenes immer noch viel zu spät kommt. Das Problem der illegalen Filme-Downloads per Internet konnte man schon anno 1999 zu den großen Zeiten von Napster und MP3 kommen sehen - wer sich damals schon um eine Lösung gekümmert hätte, könnte diese jetzt einsatzbereit aus der Tasche ziehen.

? Es muß dringend darüber nachgedacht werden, die traditionelle Verwertungskette zu durchbrechen. Bisher kommen Filme ins Kino, nach einem halben Jahr dann in den Verleih und nach einem weiteren halben Jahr in den Verkauf bzw. auf Pay-per-view. Erst ca. 2 Jahre nach Kinostart kommen diese dann ins freie Fernsehen - so maximiert die Filmindustrie ihre Profite. Daß der deutsche Staat im übrigen bei dieser Profitmaximierung durch Medien-Gesetze und -Verordnungen tatkräftig mithilft, indem jener diese Sperrfirsten zementiert, kann sicherlich auch nicht im Sinne einer Marktwirtschaft laut dem Grundgesetz sein.

Der Punkt ist, daß es auch im Zuge der weiteren Verbreitung von hochqualitativen Heimkino-Anlagen sinnvoll erscheint, Filme auch schon zum Kinostart als DVD oder Downloads zum Kauf oder zur Leihe anzubieten. Insbesondere der Zielgruppe der Cineasten, welche viel Geld für ihre Heimkino-Anlagen ausgegeben haben, dürften wohl kein Problem mit den Preisen für diese DVDs bzw. Downloads haben - wenn sie denn überhaupt angeboten werden. Entscheidend wäre also, daß man den illegalen Angeboten hier problemlos mit legalen Angeboten den Wind aus den Segeln nehmen kann, denn die Zielgruppe dieser Angebote ist durchaus zahlungswillig und -kräftig.

? Insbesondere in Deutschland muß die Angebotsbreite der Filmindustrie unbedingt stark erhöht werden. Mittels der heutigen Technik ist es völlig problemlos, auch unbekannte Filme über das Internet per Download zu vertreiben. Man braucht halt nicht mehr einen entsprechenden Vorrat an DVDs oder VHS-Videos, sondern allein eine digitale Kopie reicht für den Internet-Vertrieb aus. Damit könnte man sich einen völlig neuen Markt für Filmliebhaber aufbauen, welche für ihre privaten Sammlungen seltener Filme sicherlich gern bezahlen - wenn einfach nur das Angebot vorhanden ist.

? Illegale Film-Downloads per Internet erfolgen üblicherweise im CD-Format (ca. 650 MB), weil die Bandbreite der meisten Nutzer für eine DVD-Qualität (ca. 4 GB) doch zu gering ist. Hier kann die Filmindustrie den Umstand ausnutzen, daß sich an diesem Zustand auch in den nächsten Jahren nicht viel ändern wird: Standleitungen mit einer Bandbreite von mehreren MB/sec werden auch in Zukunft für die meisten Privathaushalte uninteressant sein, womit deren Preis weiterhin hoch bleiben wird und somit als beste Varianten weiterhin DSL und Kabel-Anschlüsse mit Bandbreiten von 80-300 kB/sec die übergroße Masse aller installierten Breitband-Anschlüsse darstellen wird.

An dieser Stelle kann nun die Filmindustrie schlicht mit der besseren Qualität ihrer DVDs pokern - dieser Vorteil muß einfach nur deutlicher gegenüber dem Konsumenten herausgestellt werden (dazu sollten DVDs dann aber natürlich auch Filme in DVD-Qualität und nicht in CD-Qualität enthalten). Das Geld, was die Filmindustrie in die Raubkopierer-Kampagne steckt, wäre hier wohl besser angelegt. Würde man die Konsumenten wirklich restlos von DVDs überzeugen können, würde sich wohl nur noch ein Bruchteil der Konsumenten illegale Kopien in CD-Qualität ziehen oder anfertigen.

Was die Filmindustrie im Gegensatz zu diesem Vorschlägen aber auf keinen Fall versuchen sollte, ist eine Beschränkung der Rechte der Konsumenten durch Digital Rights Managment (DRM) Maßnahmen. Wenn 2005 von Hollywood nur DRM-verseuchte Filme angeboten werden, welche dann beispielsweise nur auf einem einmal festgelegten PC laufen, unterläuft man nur die eigenen Anstregungen gegen die Raubkopierer und gibt jenen einen neuen Vorwand, ihrem Raubkopierer-Tun erneut zu frönen. Ohne der entsprechenden Kundenfreundlichkeit wird man in Hollywood keinen Erfolg mit Film-Downloads per Internet haben können.

Und dies gilt generell: Stellt Hollywood die eigene Sicherheit vor Raubkopierern über die Interessen der Kundschaft, wird die Kundschaft ihr Interesse nach den passenden Produkten über die Pflicht zur Bezahlung stellen. Sprich: Die Mentalität der Film- und auch der Medienindustrie, der Kundschaft ein bestimmtes Produkt in einer bestimmten Verpackung unter bestimmten Bedingungen vorzusetzen, muß unbedingt aufhören. Sowohl Produkt, als auch Verpackung und Bedingungen sollte in einer Marktwirtschaft der Kunde bestimmen - die Industrie muß dafür allein einen Preis festsetzen, welcher zu löhnen ist.

So lange aber die Medienindustrie sich breitflächtig schlicht weigert, diese Produkte anzubieten, welche der Konsument wünscht, so lange wird Raubkopiererei ein Massenphänomen bleiben. Und der Konsument wünscht keine Produkte, in welchen DRM enthalten ist, welche sich in bestimmten Geräte nicht und auf dem PC generell nicht abspielen lassen oder aber welches mit unmöglichen Lizenzbestimmungen daherkommt. Dieser Punkt wird von der Medienindustrie logischerweise nie erwähnt und leider von den Massenmedien derzeit noch nicht erkannt. Dies sollte sich jedoch schleunigst ändern, denn nicht nur die Konsumenten brauchen den sanften Druck, um mit der Raubkopiererei aufzuhören, sondern auch die Medienindustrie bräucht diesen Druck, um endlich diese Produkte anzubieten, welche vom Konsumenten gewünscht werden.

Raubkopierer wird es immer geben, sowohl gewerbliche als auch private. Während erste ein klares Problem für die Ermittlungsbehörden darstellen, gilt es bei den privaten vor allem darum, das Massenphänomen "Raubkopie" zu bekämpfen. Ein paar Unbelehrbare wird es immer geben, doch diese sind in der Minderzahl - denn die Mehrheit der User will für Qualität zahlen. Es liegt an der Medienindustrie, endlich diese Qualität anzubieten, welche der Konsument will - und nicht jenes, was die Medienindustrie für "Qualität" hält. Denn auch hier gilt letztlich: "Der Kunde ist König" - und er kauft nur Sachen, die ihm auch passen und nichts, was er per Zwang vorgesetzt bekommt.

Demzufolge ist die neuerliche Raubkopiererei-Abschreckungskampagne nur als kontraproduktiv zu betrachten. Damit entlarvt sich die Filmindustrie als jemand, welcher auf Teufel komm raus mit nicht haltbaren Argumenten Eindruck zu schinden versucht und anstatt das Problem zusammen mit dem Konsumenten lieber über die bewußte Manipulation der Entscheidungsträger in der Regierung sowie der Öffentlichkeit zu lösen versucht, um allein für sich positive Gesetze zu initiieren. Die Lösung des Problems kann aber nur zusammen mit den Konsumenten erfolgen - und niemals gegen die Konsumenten.

Nachtrag vom 29. November 2003:

Es kam in der Diskussion zum Artikel die Frage auf, wo die Raubkopie anfängt. Als Beispiel wurde dabei genannt, daß man sich nach einem Kino-Besuch einen Film in der Videothek ausleiht und kopiert. Dazu sei folgendes gesagt: Film gilt im Gegensatz zu Musik rechtlich als eine Sache, welche nur einmal verwertet werden kann. Sprich: Die Rechteinhaber besitzen einen einmaligen Verwertungsanspruch - sobald man nur einmal für eine Verwertung in irgendeiner Form (Kino, Videothek oder Fernsehen) bezahlt hat, haben die Rechteinhaber keinen Anspruch mehr auf weitere Verwertungs-Gelder.

Dieser nicht vorhandene Anspruch drückt natürlich nicht aus, daß man hemmungslos kopieren darf, genauso wenig, wie das man nach dem Kinobesuch an Anspruch darauf hätte, denselben Film in der Videothek kostenlos ausleihen zu dürfen. Geld für die Nutzung darf weiterhin von der Videothek verlangt werden, die Sache wird nur dann bezüglich des Urheberrechts unrelevant. Und beim Kopieren gilt wie immer die Einschränkung, daß dabei kein Kopierschutz geknackt werden darf.

Aber ansonsten gilt: Ja. Sobald man einmal legal für einen Film bezahlt hat, darf man sich eine Privatkopie anfertigen und behalten. Die Kopie einer in der Videothek ausgeliehenen VHS-Kassette für den rein privaten Gebrauch war noch nie illegal - nur sind mittels des neuen Urheberrechtsgesetzes die Kopierschutzdekoder illegal geworden und inzwischen auch aus dem Handel verschwunden. Insofern eine VHS-Kassette oder eine DVD jedoch keinen Kopierschutz hat, darf diese kopiert werden. Die am Anfang dieser VHS-Kassette bzw. DVD auftauchenden Copyright-Hinweise scheinen dies zwar auszuschließen, sie sind aber einfach nur clever geschrieben: Unbedarfte Nutzer sollen dort lesen, daß jegliches Kopieren verboten sei. Rechtlich betrachtet drückt der Text aber nur aus, daß Kopieren zu gewerblichen Zwecken untersagt ist.

Ändern wird sich diese Rechtslage erst mit DRM-verseuchten Medien. Wenn man für die Ausleihe einer DVD oder oder den Download eines Films per Internet zusätzlich jedesmal noch der Lizenz des Rechteinhabers zustimmen muß, können diese Rechteinhaber in jene Lizenzen zusätzlich noch jeden Müll hineinschreiben, welcher ihnen einfällt (beispielsweise auch, daß die Bedingungen der Lizenzen jederzeit geändert werden können - eine bei Rechteinhabern sehr beliebte Bedingung). Bei den derzeitigen VHS-Kassetten und gewöhnlichen DVDs ist dies noch nicht möglich, dort existiert auch ein Nutzungsanspruch seitens des Kunden, welchen der Verleiher/Verkäufer nicht beschränken darf. Mittels DRM, also einem jedesmal anders formulierten Einzelvertrag für jeden einzelnen Leih- oder Kaufvorgang kann die Industrie diese Schutzfunktion für den Kunden leider komplett aushebeln.

Besonders bedauerlich ist, daß der deutsche Staat hier kräftig mit dabei ist, DRM zum allgemeinen Standard zu erheben und damit die Medienindustrie in die Position bringt, den Käufern ihrer Inhalte regelrechte Knebelverträge ohne Rechte für die Käufer selber aufdrängen zu können. Der Staat verletzt hier in einem erheblichen Ausmaß seine Schutzfunktion für die jetzt schon schwächere Partei, nämlich den Käufer und Leiher von Filmen und Musikstücken.

Zudem wurden wir (richtigerweise) darauf hingewiesen, daß die von uns verwendeten Begriffe wie "Raub", "Diebstahl" oder "Piraterie" allesamt unrichtig bezüglich "privaten Raubkopien" sind (und schon haben wir den falschen Begriff wieder verwendet). Raub bezeichnet eine Diebstahls-Tat, bei welcher es zur Anwendung oder Androhung von Gewalt kommt. Diebstahl und Raub gemein ist, daß etwas entwendet wird, was dann nachher regelrecht fehlt.

Im Fall von Urheberrechtsverletzungen, was wohl der einzig zutreffende Begriff ist, wird aber weder Gewalt angedroht noch ausgeführt oder aber ein Gegenstand oder Daten entwendet. Es wird einzig allein eine unrechtmäßige Kopie von Daten erstellt. Nebenbei untermauert dies auch noch einmal die Unsinnigkeit der Forderungen der Medienindustrie und - leider - auch diverser Politiker nach drastisch härteren Strafen. Man kann nicht einen Diebstahl oder einen Raub milder betrafen als eine Tat, welche in ihrer Klasse klar niedriger anzusiedeln ist.

Geschrieben

Das mit den internet verbieten ist ja ne tolle idee *ironie*.

Dummerweise haben sie nicht daran gedacht das es hacker gibt ,die sich soetwas nicht gefallen lassen und dagegen vorgehen,mit allen rechnern die sie haben. :D

Außer sie würden alle klugen köpfe für sich arbeiten lassen,aber dann gibt es immer noch die freie usa, wo es genug leute gibt,die versuchen würde die systeme zu übergehen.egal welcher schutz,es gibt immer eine möglickeit.

habe im bekanntenkreis selber jemand der viel mit hardware bastelt ,so hat er sich schon vor vielen jahren selber einen mp3 player auf hardware encodierung basierend gebaut (das ding ist allerdings so groß wie ein reiner PC).warum sollte man,wenn man soetwas zustande bekommt nicht auch nen cd player,oder normalen computer zusätzlich umrüsten können?Geht nicht ,gibts nicht !

Edit : Ach ja,eine CD total zu schützen ist unmöglich.Denn ich kann,wenn ich sie einmal abspiele das Signal das an die Boxen geht an einen anderen PC übertragen und dort aufnhemen,schon ist es umgangen.Dumme Idee also !

Das soll hier nicht heißen das Raubkopien etwas guts sind !

Ich bin nur dafür das man nur dafür Geld ausgeben sollte,was man auch getestet hat.zB 3 Tage testen und dann Liezenz kaufen um ein Lied weiter anhören zu können.

Gast Dr.Erich von Stahlhelm
Geschrieben

ich muß zugeben das ich seit jahren nur noch äußerst wenig musik kaufe, allerdings hält sich mein downloadvolumen in diesem bereich in äußerst geringen grenzen.

grund: es wird nur wenig musik produziert die mich wirklich interessiert.

das was mir am herzen liegt besitze ich auch als kauf cd. aber will ich zb mal etwas metalgedröhne hören kaufe ich mir keine cds sondern schalte einen guten internetradiosender ein und gut ist. da ich auch sehr gerne klassik und guten jazz höre kommen die qualitativ schlechten mp3's nicht als medium in frage. im bereich klassik und jazz gibt es viele angebote an hochwertigen aufnahmen zu minimalpreisen zb im 2001versand. im bereich techno und house schlägt wiederum das internet radio zu. oder die produkte die ich da kaufe sind auf kleinlabels erschienen. von freunden geliehen und gebrannt wird auch des öfteren - aber immer mit einem tränenden auge - da ich doch lieber originale besitze als kopien, nur das geld fehlt mir leider allzuoft.

also bin ich insgesamt überwiegend im legalen bereich - mein hauptmanko für die großen der unterhaltungsindustrie (also die die am lautesten heulen) ist mein sehr ausgewählter musikgeschmack, der von den billigpop produktionen für den massenmarkt sicherlich nicht befriedigt wird, mein hang oftmals "alte", aber gute, aufnahmen zum knallerpreis zu kaufen und das meine begeisterung für moderne musik eher von kleinen, innovativen und auch wagemutigen(!) labels bedient wird.

auch im teenager-alter hab ich mich nicht dem diktat des massenmarktes hingegeben sondern lieber punk gehört der dann von auch oft kleinstlabels verlegt wurde. die sachen die ich mir dann mal downloade sind zb songs die der pianist meiner kleinen jazzkapelle vorschlägt, der ist studiert und kennt fast alle wichtigen jazzsongs. ich will dann wenigstens mal hören was ich spiele, nur vom blatt kommt nicht gut und dafür immer ne ganze cd zu kaufen ist schon happig - mein versuch diese songs für ein paar cent in einem der gängigen legalen download portale zu

finden schlug fehl, da diese musik dort nur wenig angeboten wird.

wenn es immer mehr kosumverweigerer meiner couleur gibt ist es wahrlich schlecht ums musikgeschäft bestellt - vieleicht sollte man menschen wie mich per gesetz verbieten oder ins arbeitslager stecken um den erwirtschafteten profit dann der notleidenden industrie zuzuführen!

wie sieht es denn mit dem "klassischen" zielpublikum, den teenagern, aus?

wenn die taschengeldsituation dort so ist wie zu meiner zeit, können sich die wenigsten mehr als eine cd pro monat leisten, es sei denn durch kleine schülerjobs oder reiche eltern. da aber ein gigantischer wirtschaftszweig nix unversucht lässt immer neue kauf- und besitzbedürfnisse zu wecken liegt der weg in die tauschbörse wohl sehr nahe.

die hohen cd preise wurden anfangs durch die höheren herstellungkosten gegenüber der lp versucht zu rechtfertigen - pustekuchen, da ich ende der achtziger in einer punkband spielte die auch platten veröffentlichte, weiß um die listenpreise der presswerke in dieser zeit. die cd war in der herstellung immer billiger als ein lp!

allein der aufwand für verpackung und material, sowie cover/beiheft waren stets billiger als bei der lp! die herstellungskosten in den studios sind natürlich eine andere

sache, tonstudios sind teuer. für eine lp mussten wir mit 2tagen auskommen, da ein tag studio 400dm kostete - viel geld für ein paar punker.

die studiokosten sind bei stars natürlich immens höher, ebenfalls die kosten für musiker und werbung. all dies zusammen rechtfertigt aber immer noch nicht den alles anderen als taschengeldtauglich cd preis, vorallendingen nicht bei großauflagen.

zudem hat die industrie die zeichen der zeit übersehen und die möglichkeiten und auch gefahren der vernetzung fleißig ignoriert und nicht gehandelt als es um wirkliche innovationen ging.

man kann keine rechnung aufstellen 10000000verkaufte cd rohlinge sind genauso viele raubkopien, wie es manitu in seinem artikel so trefflich darlegte.

wenn ich mir anschaue wie viele cd's und dvd's ich so für reine datensicherung verballer....nene so gehts nicht!

sicher läuft im bereich "geistiges eigentum" einiges aus dem ruder, was tauschbörsen

etc angeht, aber es ist auch eine möglichkeit für zb studenten sich benötigte programme zu besorgen für die sie niemals im studium das geld aufbringen können, die programme aber brauchen um vernünftig arbeiten zu können. ich kenne einige fälle in denen leute mit cracks anfingen und als sie zu geld kamen die programme auch kauften. was solls? schadet es zb den firmen autodesk und adobe wenn architektur- oder graphikdesignstudenten programme wie "autocad" "3d max" oder photoshop aus dem esel saugen weil sie die kenntnisse brauchen um später im beruf

bestehen zu können? - kommt mir nicht jetzt mit freeware! kenntnisse mit freeware beieindrucken keinen möglichen arbeitgeber.

im gegenteil, es nützt ihnen, da sich die leute an die software gewöhnen, sich diese immer weiter verbreitet und die meisten sich, wenns geld vorhanden, diese produkte

auch gerne kaufen! schlimm istz allerdings wenn man dann in einem edel ausgestatteten studio oder büro sitzt und die besitzer keinerlei unrechtsbewußtsein haben wenn sie solche software als cracks laufen lassen, aber einen porsche vor der tür....sowas gehört schon empfindlich bestraft.

aber: was die medien industrie vorhat ist, in zusammenarbeit mit politikern und den floskeln raubkopie und terrorbekämpfung, die orwellisierung und totale kommerzialisierung des internets um eine totale kontrolle über dessen inhalte ausüben zu können und auch hier eine immer weiter fortschreitende gleichschaltung

der noch herrschenden meinungsfreiheit und vielfalt vornehmen zu können.

letzendlich besteht auch die gefahr letzendlich keine kostenfreie information mehr z bekommen da alles was nicht kommerziell ist den rechteverwertern zum opfer fallen könnte. man kann und darf nicht die meinungs- und informationsfreiheit auf dem altar des mammons opfern! es nützt auch nichts den "raubkopierern" den schwarzen peter hinzuschieben und zu sagen "ihr hab schuld das es soweit kommen konnte!".

es sind nicht nur die raubkopierer schuld an dieser entwicklung, sondern auch das immer obzönere künstliche schaffen von bedürfnissen, gepaart mit einer unglaublichen profit- und kontrollgier.

merkwürdigerweise funktioniert das zusammenspiel von korrupter politik und medienindustrie wenn es um gesetzentwürfe und strafverfolgung geht äusserst gut, da es sich ja um viel geld dreht - um die eindämmung der verbreitung von kinderpornographie über das internet wird mit sicherheit kein solcher aufwand betrieben.........ach ja, kinder haben ja keine lobby.



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