Kurz-Review: Desert Conflict angespielt

Es war einer der am heißesten erwarteten Veröffentlichungen des Jahres und es wurde zu einer der umstrittensten. Desert Conflict (DCON) wird seit Freitag gespielt und nicht alle sind mit der ersten Veröffentlichung zufrieden. Wir haben uns deshalb die Zeit genommen und die beiden Abende des Wochenendes auf unserem Server verbracht, um uns den DC-Klon einmal näher anzusehen. Dabei fiel eins auf: DCON ist sicherlich nicht die Killermod für die sie alle gehalten haben, aber sicherlich auch keine 08/15-Arbeit. Dazu muss man allerdings mehr als nur zwei Runden Conquest gespielt haben.

Lag-Probleme und Gameplay

Das Hauptproblem von DCON sind die Lags. Was auf den meisten Rechnern sonst ohne Probleme rennt, verwandelt sich bei vielen Spielern in eine Diashow. Doorstop hatte für die Karten El Alamein und Desert Shield ja leichte Lags angekündigt, bei vielen Spielern stockt das Spiel aber auch auf den anderen Karten. Wenn die Mod aber einmal läuft, dann läuft sie. Nur eben nicht immer zu Gunsten der Amerikaner. Während Karten wie Weapons Bunker schnelles und abwechslungsreiches Gameplay bieten, reibt man sich als Amerikaner in Lost Village oft schon beim Angriff auf. Das Anti-Tank-Kit ist mit Luft- und Panzerabwehr so gut bestückt, dass ein Blackhawk mit einem schnellen Wechsel der Waffen auch von einem einzelnen Gegner aus dem Spiel genommen werden kann. Bis die Amerikaner Fuß fassen vergeht so meist eine Weile, was angesichts des Ticket-Loss entscheidend sein kann.

Outstanding Outskirts

Mit einer solchen Charakterisierung wäre die Arbeit jedoch zu kurz beschrieben. Sicherlich gibt es Kritikpunkte, aber eben auch Highlights, die wir kurz vorstellen möchten. Anders als sonst wollen wir uns dabei jedoch nicht dem vollständigen DC-Mappool und seinen Fahrzeugen widmen. Der dürfte erfahrenen Modspielern ohnehin durch die Vorlage Desert Combat bekannt sein, dazu wurden viele Karten bereits durch das Team vorgestellt. Wir wollen das Augenmerk auf den zweiten Teil der Mod richten, der in der allgemeinen Diskussion über Texturen und Lags eher untergeht: den neuen Spielmodi und dem gewissen "Aha-Effekt", der sich zum Beispiel auf der Karte Outskirts of Mosul einstellt - eine außergewöhnliche Leistung des Teams. Der Außenbezirk schmiegt sich in Form verschachtelter Häuser an einen Berghang und Spieler müssen durch sich durch dieses Labyrinth aus Gängen, Treppen und Leitern einen Weg nach oben kämpfen. Besonders beeindruckend ist die Verknüpfung der Gebäude zu diesem Konstrukt, das nach immer mehrere Laufwege zu einem Ziel offen hält. Einen davon haben wir kurz abgefilmt.

Objective-Modus unter der Lupe

Spannend spielt sich die Karte im Objective-Modus, den wir in mehreren Sessions auf den fünf dafür vorgesehenen Karten Strike at Karkand, Lost Village, Weapons Bunker, Mashtur City und Outskirts of Mosul getestet haben. Anders als bei bisherigen Arbeiten ist hier nicht nur ein Objekt zu zerstören, sondern oft bis zu zehn und mehr. Dabei kommt selten Langeweile auf, denn nicht jede Karte ist gleich. Müssen die Amerikaner in Mosul den Hügel stürmen und nach der Einnahme der Flaggen auf dem Weg den Kampf um die Objekte forcieren, gibt es in Lost Village nur noch einnehmbare Flagge, dafür aber 16 Sprengköpfe innerhalb der Gebäude. Ganz anders ist der Aufbau den Vanilla-Maps Karkand und Mashtur, wo jeweils beide Seiten ein oder mehrere Objekte verteidigen und zerstören müssen. Vor den Toren Mashturs müssen die Iraker ihr UAV gegen einen anrückenden Abrams der USA verteidigen. Wird eins der beiden Objekte zerstört, ist die Runde vorbei. Zerlegt werden kann das UAV nur durch den Panzer, der angesichts des zwangsweise erfolgenden Frontalangriffs über extrem viele Hitpoints und ? in unserem Fall ? einen Rattenschwanz aus Mechanikern hinter sich herzieht. Spannend spielt sich auch Weapons Bunker, wo sich schnell Kamikaze-Kommandos zusammenfinden, die mit C4-Humvees bis zu den Bunkern vordringen wollen. Der Kampf ist hier besonders intensiv.

BF-Games Mini-Fazit

Desert Conflict gibt sicherlich Anlass zur Kritik. Vielen Spielern ist das Gameplay auf den Karten zu sehr ans Hauptspiel angelehnt, andere stören sich an der Umsetzung der Fahrzeuge und den Problemen mit den Lags. Und wirklich: an vielen Stellen blicken die Vanilla-Inhalte sehr deutlich durch. Schlecht ist DCON deshalb aber noch lange nicht und wer sich die Frage stellt, warum die Veröffentlichung so lange gedauert hat, der sei auf die extrem aufwendig gestalteten Spielmodi hingewiesen. Allerdings wird das für den Spieler erst auf den zweiten Blick sichtbar, denn im Prinzip ist es "nur" eine umgestaltete Karte mit ein paar sprengbaren Objekten. Welch immense Arbeit hinter der Umsetzung steht, wird anders als bei statischen Modellen, Waffen und Fahrzeugen nicht deutlich. Wir sind uns deshalb sicher, dass DCON seine Spieler finden wird. Spätestens wenn die gröbsten Lags mit einem Patch behoben werden. Bis es soweit ist, werden wir heute Abend noch eine Runde Domination einlegen ? der vierte Modus neben Conquest, Capture the Flag und Objective und einer, den wir noch nicht getestet haben. Dasselbe würden wir euch auch empfehlen. Wer die Mod noch nicht sein Eigen nennt, kann DCON hier herunterladen. Viel Spaß damit.

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