Games & Gewalt: Sommerupdate

Nachdem über einigen Regionen noch starke Regenfälle wüten, kann trotzdem niemand abstreiten, dass der Sommer auch endlich in Deutschland angekommen ist. Nach so einigen eisigen Tagen macht sich das Urlaubsfieber nicht nur in unserer Redaktion breit, sondern in ganz Deutschland. Auch in der Politik, denn außer dem Rauchverbot und kleinen Parteischarmützeln ist es um Berlin recht ruhig geworden. Trotzdem hat sich auf unserer Themenliste etwas angestaut, was wir euch nicht vorenthalten möchten.

Stern-Bericht lässt Hoffnung keimen

Bewegte Bilder in den Medien über Computerspiele waren bisher immer ein zweischneidiges Schwert. In den Hinterköpfen der Spieler geistern Berichte von Panorama und Frontal 21 rum, obwohl 3sat und RTL2 mit einigen Sendungen bewiesen haben, dass es auch anders geht. Unter dem Titel Training für Amokläufer berichtet der Stern über Ego-Shooter und den damit zusammenhängenden E-Sport. Zu Wort kommen neben einem Psychologen auch ein Profispieler und seine besorgten Eltern. Einen Blick ist der Bericht auf jeden Fall wert, denn mit knapp sechs Minuten sprengt er auch nicht den Zeitrahmen.

Videospiele im Kreuzfeuer

Ganz das Gegenteil bietet uns leider ein sehr aktueller Fall: Ende des letzten Jahres erstach der fünfzehnjährige Christoph seine Freundin in Grevenbroich. Ein Aufschrei ging damals durch die Medien, warum so junge Menschen solche Taten vollbringen können. Beim Prozess nun gab der Anwalt des Jugendlichen an, dass Christoph nicht mehr Zurechnungsfähig sei. Er spiele bis zu dreizehn Stunden Grand Theft Auto und verlor angeblich dabei die Kontrolle. "Er konnte nicht mehr unterscheiden, was real ist und was nicht" argumentierte sein Anwalt. Ob dies nun der Wahrheit entspricht oder schlichtweg der Strafminderung dienen soll können wir nicht beurteilen. Darüber sollte sich jeder selbst seine Gedanken machen, was auch die Richter tun werden. Diese werden sich über das Spiel informieren und es sich genauer anschauen, um darüber werten zu können.

Erster Deutscher Computerspielpreis 2009

Der Deutsche Computerspielpreis wird erstmals im Frühjahr 2009 vergeben. Dieser bezieht sich dann auf das gesamte Jahr 2008 und kürt damit die besten Spiele des (dann) zurückliegenden Jahres. Der Preis der durch die Wirtschaft und Politik finanziert wird ist der erste große Schritt in die richtige Richtung. In den Kategorien Bestes Deutsches Spiel, Beste Innovation, Bestes Serious Game, Bestes Jugendspiel und Bestes Kinderspiel wird das höchste Preisgeld vergeben. Macher des Besten Browserspiels und des Besten mobilen Spiels dürfen sich ebenso über Auszeichnungen freuen wie Nachwuchskünstler aus Studenten- und Schülerkreisen. Einen Ehrenpreis wird dem Besten Internationalen Titel zugeordnet. Die Favoriten auf die Preise sind wahrscheinlich nicht die üblichen Verdächtigen. Schwerpunkte legt der Deutsche Computerspielpreis auf z.B. Energieeffizienz von Spielekonsolen oder Preise für unabhängige bzw. kleine Spieleentwickler