Eve of Destruction unter der Lupe

Mit großer Spannung und hohen Erwartungen meldeten wir uns bei den Machern von Eve of Destruction (EoD) für einen Platz unter den Testern des Media Build an und wurden erhört. Vor gut einer Woche war es dann soweit und wir duften den Download zu einer der am heißesten begehrten Mods für Battlefield 2 starten. Und der hat sich mehr als gelohnt. In den folgenden Minuten möchten wir euch in den Dschungel Vietnams entführen und unsere Eindrücke schildern.

Vergesst Battlefield Vietnam

Die Entwickler bei EoD blicken auf eine lange Erfahrung mit dem Modden für die Battlefield-Serie zurück. Eine Ausgabe für BF42, die zu den beliebtesten Mods gehört, ein wenig beachteter und schnell beendeter Ausflug in die Welt von Battlefield Vietnam und letztendlich der Wechsel auf BF2. Und hier scheint nach der bereits beachtlichen Leistung in der Lehrzeit die Meisterprüfung abgelegt worden zu sein, denn EoD geizt nicht an Details. Weder im Spiel selbst noch beim Drumherum. Login, Übersicht und Loadscreens sind extrem aufwendig produziert und zeugen von Liebe zum Detail. Der Ladevorgang jeder Map wird von passender Musik begleitet, die weniger aufdringlich als die in Battlefield Vietnam wirkt. Und überhaupt: wer immer noch am Klassiker klebt, sollte langsam aber sicher den Kauf des Nachfolgers ins Auge fassen.

     
     

SP-Support und eigene Unlocks

Viel wurde bereits über die Mod geschrieben, nicht zuletzt in den Updates selbst. Wir möchten an dieser Stelle deshalb nicht die dritte Vorstellung derselben Waffe abgeben, sondern uns auf das konzentrieren was bisher nicht thematisiert wurde: die vielen Features der Mod. Gleich zu Beginn wäre da der Singleplayer, der für drei der fünf enthaltenen Karten zur Verfügung steht und sich bestens eignet, um Maps kennenzulernen und Spielzeug wie Claymores, Thumb-Gun (M-79) auszuprobieren. Ein Luxus, den andere Teams erst in späteren Versionen nachgeliefert haben. Dafür sind diese allerdings auch seit einigen Monaten auf dem Markt. Die Close Combat Szene aus unserem kurzen Video wurden in diesem Modus auf Karte Lost in Vietnam aufgenommen. Ein weiteres und wichtiges Highlight sind Unlocks. Und zwar keine eigenständige oder auf dem ABR basierende Lösung, sondern EoD-Waffen auf Basis des regulären Rangs in Battlefield 2. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss sich anhand der Wirkung der freischaltbaren Waffen im Spiel zeigen. In jedem Fall bringt es Vielfalt und lockt vielleicht den einen oder anderen Ranked-Spieler in Richtung Mods. Ich werde jedenfalls noch die eine oder andere Runde Ranked spielen, um die restlichen Waffen freizuschalten. Laut den Informationen im EoD-Forum können die Unlocks übrigens auf Basis des erspielten Rangs oder aber komplett freigeschaltet werden. Communities und Clans bleibt so die Wahl, die Akzeptanz der beiden Modi unter ihren Spielern zu testen.

Willkommen im Dschungel

Kommen wir nun zum Wesentlichen: den Maps. Wenn man die enthaltenen Karten in einem Satz charakterisieren möchte, dann wie folgt: wer Fallen liebt, wird EoD vergöttern. Zwei der drei Karten weisen so dichte Vegetation auf, das Ingenieure (Claymores) und Aufklärer (Bouncing Bettys) sicher zu den am häufigsten gespielten Klassen gehören werden. Die restlichen Karten bieten mehr Sicht, der von EoD im ersten Release angekündigte Schwerpunkt auf Infanteriegefechten ist jedoch klar erkennbar. Die Karten strotzen dabei vor Details und werden durch Custom Sounds realistisch und lebendig. Wer die Mod frisch installiert hat, sollte ein Multiplayer-Spiel auf der Karte Deep Jungle starten und sich einfach für eine Weile reglos in den Bewuchs stellen. Schon nach kurzer Zeit fühlt man sich beobachtet und visiert vorsichtshalber schon einmal die Waffe an. Richtig offen und überschaubar ist die Landschaft dagegen auf der Karte Radio Tower, wo die Amerikaner den Hügel auf dem sich ihre Basis befindet von allem Bewuchs befreit haben. Nach der Dschungelgrenze bleibt den vietnamesischen Truppen nur noch das freie Feld für den Angriff. Auf der Map finden sich im Norden auch zwei mit M60 bestückte Hueys, damit die Freunde von Vehikeln nicht ganz zu kurz kommen. Aber Vorsicht: aus der Deckung des Dschungels heraus ist der Chopper leicht angreifbar. Damit ihr euch selbst ein Bild verschaffen könnt, haben wir ein kurzes Walktrough-Video aller Maps erstellt, in dem auch einige Gameplay-Szenen zu sehen sind. Diese wurden im Singleplayer mit 32 Bots aufgenommen.

Maps im Detail

Deep Jungle

Wir beginnen unsere Reise durch den Mappool tief im Dschungel auf der gleichnamigen Nachtkarte. Angeschaut haben wir uns jeweils die größte Version für 64 Spieler. Hier eröffnet sich uns ein weites Spielfeld, das sich auf zwei Ebenen aufteilt. Den dichten und unübersichtlichen Dschungel am Boden und zwei Flaggenpunkten auf den Spitzen von Bergen. Die Karte verspricht so abwechslungsreiches Gameplay, auch wenn der Server dazu wirklich voll sein muss. Die Laufwege zwischen den Punkten sind ein wenige länger als auf den anderen Karten, bieten so aber auch viel Freiraum für Sprengfallen. Noch schwieriger wird der Zugang zu den Bergen, der über schmale Aufstiege erfolgt. Die Punkte sind so leicht zu verteidigen. Neben einer Hängebrücke findet sich auch ein steinerner Torbogen, über den die US-Truppen sich nach oben kämpfen müssen. Hier entwickeln sich spannende Gefechte und gute Schussmöglichkeiten für Sniper, wie unser kleines Gameplay-Video am Ende der News zeigt.

     

Jungle Stream

Weiter geht es auf der Karte Jungle Stream, die erst neulich Thema in den News war. Weiniger dicht bewachsen als Deep Jungle kommt im Tageslicht die volle Pracht des Bewuchses zur Geltung. Das Spielfeld ist hier langgezogen und die beiden Fraktionen müssen sich in einer engen Schneise im Kampf um die Flaggen messen. Close Combat ist hier vorprogrammiert, zumal die Flaggenpunkte ein Stück näher zusammen liegen als bei Deep Jungle. Das Mapdesign offeriert auch hier den Kampf auf zwei Ebenen. Neben dem Tal können Spieler auch über einen Bergpfad vorrücken, auf dem sich eine der für EoD charakteristischen Hängebrücken findet.

     

Radio Tower

Einen krassen Kontrast zu den Dschungelkarten bildet Radio Tower, die an Filme wie Platoon Leader erinnert. Die Landschaft um die US-Basis auf den Hügel ist ins Sonnelicht getaucht, vom Bewuchs sind nur noch Reste übrig. Der Blick auf den Dschungel ist so frei, wo Charly bereits lauert und auf seine Chance wartet. Und davon gibt es reichlich, starten Spieler auf Seiten der Vietnamesen doch von Punkten rund um den Hügel, der mit Bunkern, Gräben und weiteren Flaggenpunkten übersäht ist. Und noch einem Hilfsmittel: Mörser. Wie auf dem Video ersichtlich, kann die Basis damit heftig unter Feuer gelegt werden. Als adäquates Gegenmittel stehen den USA zwei Chopper der Marke Huey Bell zur Verfügung, die mit ihren M60 aus der Luft aufräumen und im Fall der Fälle ? dem Fall des Radio Towers ? aus dem Norden die Rückeroberung starten können.

     

Lost in Vietnam

Offen und übersichtlich ist auch die Karte Lost in Vietnam, die zu meinen Favoriten gehört. Eng zusammen liegende Flaggenpunkte, eine gelungene Mischung aus Hügeliger Gegend und sumpfigem Flachland. Abgestürzte Hueys prägen das Landschaftsbild, auch wenn es für meinen Geschmack manchmal schon etwas zu viel zerstörtes gerät ist. Bei einem Kampf um eine Anhöhe geht aber das eine oder andere zu Bruch. Die USA starten auf der Karte von einer uneinnehmbaren Basis, an der deutlich wird mit wie viel Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde. In den Manschaftszelten finden sich Gadgets wie Zigaretten und ein Kofferradio, aus dem laute Musik erschallt. Von der Basis aus geht es eine kleine Anhöhe hinauf und kurz danach schon mitten ins Gefecht um den ersten Flaggenpunkt. Danach wird die Karte von einer Ebene durchzogen, in der es hüfthoch im Wasser zu intensiven Feuergefechten kommt.

     

Who?ll stop the Rain

Den Abschluss des Quintetts bildet die Karte Who?ll Stopp the rain, die den Spieler ihrem Namen entsprechend mit einem dauerhaften Wolkenbruch beglückt. Damit nicht genug herrscht auch hier Dämmerlicht, so dass sich der Sturmlauf auf den nächsten Flaggenpunkt schnell in einer Kurve durch die Luft fortsetzt. Immer dann, wenn Bettys im Weg liegen oder Claymores gezündet werden. Die Map ist also etwas für Taktiker, die im Squad agieren. Offene Flächen wie die Absturzstelle eines Hueys wechseln sich mit Höhlen ab, die als Flaggenpunkte dienen. Aber auch komplett offenes Gelände wird bespielt: der Strand, an dem die Amerikaner anlanden. Und den sollten sie auch gut verteidigen, denn anders als auf den übrigen Karten sind alle Flaggen konvertierbar und die Runde gegebenenfalls schon kurz nach dem ersten Spawn zu Ende.

     

Liebesgrüße aus Hanoi

Nach so viel Maps wird es noch einmal Zeit für ein paar Highlights: der Soundausgabe. Auf dem Video war es schon kurz zu hören und auch insgesamt hört es sich gut an, das Vietnamesisch. Wir verstehen zwar kein Wort, aber die eigene Spachausgabe ist so etwas wie das I-Tüpfelchen auf einer ohnehin gelungenen Arbeit. Hatten eher mit einer englisch-englischen Ausgabe gerechnet, hat uns dieser Part am meisten überrascht. Und auch die GIs rufen sich Befehle und Meldungen zu, die dem Szenario entsprechen. I?m spottin Charly all over this Area dröhnt es unseren Lautsprechern. Und auch sonst dröhnt und rumpelt es gut, wenn man das umfangreiche Waffenarsenal abfeuert. Spieler werden hier lange beschäftigt sein, bis sie alle Klassen durchprobiert haben.

BF-Games Fazit

Eve of Destruction für Battlefield zwei reiht sich nahtlos in die Liga von OPK, PRM, PoE und USI ein. Wer auf Vietnam als Szenario steht und BF2 sein Eigen nennt, wird Spiele wie Vietcong oder BFV zukünftig wohl auf der Festplatte verstauben lassen und die vielen neuen Features genießen. Bis dahin kommt sogar noch eine Map dazu. Wie sich EoD auf einem vollen Server spielt, muss sich allerdings noch zeigen. Aufgrund des hohen Zeitunterschieds zu den USA beschränken sich unsere Erfahrungen vor allem auf die Erkundung der Karten im lokalen Multiplayerspiel und Singleplayer, der trotz der halbwegs gescheiten BF2-Bots für eine Bewertung nicht zählt. Dabei fanden wir auch noch den einen oder anderen Stolperstein bei den Laufwegen, die mal in einer Sackgasse und mal im Steckenbleiben (Bambus, Kuhle) mündeten. Auch die Animationen wurden das eine oder andere Mal nicht angezeigt. Insgesamt jedoch kein Drama und in Form einer Dokumentation als Video schon in Kürze auf dem Weg an die Devs. Bis zum endgültigen Release sollten diese Mini-Bugs so der Vergangenheit angehören und der Media-Build für Newsseiten hat nebenbei noch den praktischen Effekt der Verbesserung. Viel ist auf diesem Weg aber nicht mehr möglich, denn was wir in den Fingern hatten und haben ist eigentlich schon bereit für seinen ersten Auftritt beim Publikum: den Spielern. Und die werden EoD auf Basis ihres Feedbacks sicherlich zu einer der Top-Mods für BF2 machen. Den Release sollte niemand verpassen!

Fußnoten

Aufgenommen und gespielt wurde EoD mit folgendem System:

AMD64 3500+ @ 2,3Ghz GeForce 6800 Ultra (256MB) 2GiG Corsair TwinX XL (Dual Channel) X-Fi Audio Xtreme Gamer Fraps 2.6.0

Bei der Aufnahme des Videos und der Screenshots wurde das HUD komplett ausgeschaltet. Im Singleplayer wurde mit 40 Bots auf der Karte und vollem Sound aufgenommen, was für die gute Performance der Mod spricht. Verzerrt wird das Video leider durch den YouTube-Stream, der die Qualität senkt. Die .avi Fragmente, die zusammen fast ein Gigabyte an Datenmaterial ergeben, sind aussagekräftiger allerdings auch schwerer bereitzustellen. Wir werden versuchen diese nachzuliefern. Die beiden Videos sind die ersten Arbeiten in diesem Bereich und das Resultat eines harten Kampfes mit Codecs, Fraps und YouTube. Also seid bitte nicht zu kritisch mit uns. Wer noch nicht genug gelesen hat, findet weitere Previews unter anderem bei den Kollegen von TotalBF2 und dem Clan PTG, die weiteres Bild- und Videomaterial liefern.

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