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GeronimoGer

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Beiträge erstellt von GeronimoGer

  1. Die Grünen werden mit Sicherheit zu den Wahlverlierern zählen. Sie wollen ja per se die Welt retten und mit diesem missionarischem Anspruch vieles streng regeln, manches verbieten und nebenbei noch die Steuern erhöhen. Das dabei so abstruse Ideen wie der gesetzliche Veggieday und noch höhere Steuerabgaben nicht besonders gut ankommen, ist ja nachvollziehbar. Und stur an der alten Ökostromförderung mit der durch ihn verursachten Stromkostenexplosion oder der ökologisch desaströsen Biogasförderung festzuhalten, zeugt mehr von sturem Dogmatismus als von ökonomischer und ökologischer Weitsicht. 

  2. Stahlbeton, wenn er gut verarbeitet wurde, kann locker 200 Jahre überdauern, besonders solcher mit Zusätzen, die ihn weitgehend wasserfest machen. Da wird zwar eine Schicht von der Aussenseite abbröckeln, aber solange der enthaltene Stahl nicht durchrostet, bleibt der stabil. Vegetation kann da nur destabilisieren wenn entsprechende Spalten oder Fugen da sind, wo Wurzeln etc. reinwachsen können. Flechten zum Beispiel dringen nur minimal in die Substanz des Betons ein. Wenn natürlich bei der Armierung gemurkst wurde siehts wieder anders aus. Und Beton-Fertigteile wie in den Plattenbauten haben ja Fugen, in die wiederum Feuchtigkeit und Vegetation eindringen kann. 

    Ziegelmauern haben da nur eine begrenzte Lebensdauer, wenn die Aussenflächen nicht geschützt werden. Ist nämlich die schützende Aussenschicht mal weg, kann Feuchtigkeit eindringen bei tiefen Tempertaturen das Mauerwerk regelrecht sprengen. Sieht man auch bei uns bei manchen alten Gebäuden - da ist dann vom Ziegel aussenseitig eine ganze Schicht weggesprengt.

  3. Die meisten alten Schinken finde ich auf BlueRay nicht viel besser als auf DVD. In der Regel sind das digitalisierte Analogaufnahmen, Schärfe und Tonwertumfang sind da nicht gerade auf aktuellem BlueRay-Niveau. Ich hab beispielsweise von John Carpenter die Klapperschlange sowohl in DVD als auch in BD - und die BD-Version ist da kaum merklich besser wie die DVD Version.

  4. Eines der Probleme beim iPhone Kalender (iOS6.1.3, iPhone 5) ist, das ältere Termineinträge automatisch gelöscht werden. Willst beispielsweise nachsehen, wann du an einem Tag vor ein paar Monaten wo gewesen bist, guckst du ins Leere. Für geschäftlichen Einsatz undenkbar. Ich frag' mich was sich die Apple-Entwickler dabei gedacht haben. Bis jetzt hat noch niemand eine Lösung dafür gefunden.  

  5. da wäre dann ja der bund gefragt, nen gesetzt verabschieden, das das ganze regelt, und den ganzen klagen nen riegel vorschiebt.

    ich sag ja, versagen auf allen ebenen. behaltet das mal im auge, da werden jetzt wieder nur die deiche höhergezogen und fertig. nach mir die sinnflut.

    ... wir leben in einem Rechtsstaat. Denk' mal drüber nach...

     

    Ach ja...die Mehrheiten bei unserer Sonntagsumfrage haben sich geändert: Sarah Wagenknecht muss Katharina Nocun von den Piraten weichen. Damit wäre Nocun Bundeskanzlerin und Sarah Wagenknecht Aussenministerin....  :roflmao:

  6. Dann müsstest du auch die Gesetze ändern. Viele Leute haben gerade in und bei den Auen Grundstücke, sei es Bauland, potentielles Bauland oder landwirtschaftliche Nutzflächen. Willst du da dann die sinnvolle Rückverlegung von Schutzdeichen erreichen, bekommst du als Behörde oftmals nur eines: Klagen der betroffenenen Grundbesitzer, die entweder um den Wert Ihrer Grundstücke bangen oder die landwirtschaftlichen Erträge in Gefahr sehen. Und im Ergebnis geht dann für Jahre gar nichts mehr, weil solche Rechtsverfahren über mehrere Instanzen eine Ewigkeit dauern. 

     

    Ist wie mit den Pumpspeichern, die für den Ökostrom dringend benötigt werden. Das geht physikalisch bedingt eben nur in bergigen Gegenden. Kaum will man da einen Neuen projektieren, gibts ein Dutzend Bürgerinitiativen samt Bund Naturschutz, die dagegen klagen. Ökostrom will jeder, aber am besten nicht vor seiner Haustüre und genauso ist es mit dem Hochwasserschutz.

    ....

  7. Man siehe doch einfach mal den Konjunkturplan in Amerika in den 30ern. Die haben Kohle ohne ende ausgegeben, und es hat dem ganzen Land schnellsten geholfen.

    Währenddessen hat sich Deutschland jahrelang gesund gespart....

    Nebenbei bemerkt: Deutschland musste in der Zeit Milliarden an Reparationskosten bezahlen, die anschließenden Konjunkturprogramme in USA und Deutschland waren auf Pump finanziert. Ohne den Krieg wäre das nicht mehr sehr lange weitergegangen. 

     

    Natürlich hilft es einem Land, wenn man Geld per Gieskanne verteilt - das ist im Resultat genauso also würde das Land das Geld selbst erwirtschaften. Nur muss das eine dauerhafte Sache sein, sondern ist man nach der Geldspritze genau wieder da, wo man vorher war. Das heisst es müsste dann eine feste Transferunion her, wo die wirtschaftlich stärkeren Staaten einen erheblichen Teil Ihrer Steuereinnahmen in den Süden transferieren. Was wir im Moment mit Staatsanleiheaufkäufen der EZB haben, ist eigentlich schon nichts anderes, nur nicht als solche deklariert. Wenn jetzt Fr. Lagarde den nächsten Schuldenschnitt für Griechenland thematisiert, dann wird das immer offensichtlicher.

     

    Das ganze Problem ist aber der Euro und das damit einhergehende Lohnniveau. Eine Volkswirtschaft kann sich nur diese Löhne leisten, die sie auch erwirtschaftet und das ist in den meisten Südländern eben nicht so, da sind die Löhne gemessen an der Produktivität eben zu hoch. Auch die riesige Zahl an Staatsdienern ist vielerorts ein Problem - bezahlen müssten diese Staatsdiener wiederum deren Bürger mit ihren Steuern. Was aber nicht geht, weil die Steuereinnahmen zu gering sind. Ich hab das Thema an anderer Stelle hier im Forum schon mal am Beispiel Portugal durchexerziert. 

  8. Eine russische, junge Fotografin im Interview mit sehr guten Bildern von ihr in der verwucherten Stadt.

     

    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/alina-rudya-fotografiert-prypjat-in-der-naehe-von-tschernobyl-a-895707.html

     

    Visuell interessante Szenerie. Möchte mal wissen wie das in 50 Jahren aussieht. Auch bei uns gibts hier und da in der Provinz lange verlassene Fabrikgebäude, die ganz ähnlich wirken und man an den Fassaden den natürlichen Verfall erspüren kann. Leider haben die Fassaden oft irgendwelche Arschlöcher mit Graffity zugekleistert wie die ehemalige amerikanische Radarstation in Berlin am Teufelsberg.

  9. Es kann aber nicht sein, das die Euro-Zone zu einer gigantischen Umverteilungsmaschine wird. Alleine Griechenland würde, um den Status Quo aufrechtzuerhalten, rund 50 Mrd. pro Jahr benötigen. Und von den anderen Krisenländern wie Spanien, Italien, Portugal sowie einige kleinere, die dann wohl noch dazukommen sprechen wir jetzt mal gar nicht, weil das wären nochmal ganz andere Dimensionen.

    Aber du hast Recht, die grundlegenden Fehler wurden schon früher gemacht. Es war ein frommer politischer Wunsch, mit einer gemeinsamen Währung käme auch die wirtschaftliche und politische Einheit näher. Aus heutiger Sicht muss man leider sagen, das es dabei in weiten Bereichen an tieferer Sachkenntnis der wirtschaftlichen und monetären Zusammenhänge gemangelt hat. So ist die politische und gesellschaftliche Einigung leider in weitere Ferne gerückt, jedenfall in den Köpfen der Menschen.

  10. Weil mal wieder genügend Deutsche Banken dort unten Geld für Kredite reingepumpt haben, sollte man solch ein Land pleite gehen lassen würden ggf auch die Banken so schwer getroffen das einige dicht machen müsten.

    Ergibt Land pleite->Bank pleite->Bank pleite-> ... -> trifft eh den Staat da er die Banken unterstützen muss, welches dann aber wahrscheinlich noch treurer für ihn wäre als die paar Milliarden jetzt in einen Pleitestaat wie Griechenland zustecken.

    Hinzu kommt noch das der billige deutsche Ramsch auch verkauft werden will und Konkurrenz, weil nun so Pleitestaat selber was herstellen müsste will man nu auch nicht + man zeigt guten Willen :P

    Wenn wir Europa schon nicht mit der Armee Erobern und kontrollieren können machen wirs halt übers Geld :ugly:

    Man kann nicht zwei wirtschaftlich völlig ungleiche Partner unter eine gemeinsame Währung binden, ohne das es zu großen Verwerfungen kommt.

    Das gleiche sehen wir im Kleineren auch beispielsweise in Italien. Seit 70 Jahren wird der Süden (aktuell mit rund 50 Mrd. Euro pro Jahr) mit Steuergeldern des Nordens aufgepäppelt. Gebracht hat das ausser modernen Strassen bislang nichts. Weder mehr Industrialisierung, weder mehr Arbeitsplätze, weder mehr Produktivität. Durch den Geldregen sind eher die Löhne und die Preise gestiegen, was zu weiteren Problemen führte.

    Denn dadurch, das die Löhne im Süden nicht viel niedriger sind als im Norden, dabei aber die Produktivität viel viel geringer ist, wird dort auch kaum jemand in größerem Stil investieren. Auch die Schattenwirtschaft ist durch die Steuermilliarden aus dem Norden eher gewachsen.

    Ähnlich wird es auch auf absehbare Zeit mit dem Verhältnis Nordeuropäer/Südeuropäer aussehen und momentan sind wir ja schon auf dem Weg in die Transferunion. Die EZB kauft unbegrenzt Staatsanleihen der Südländer. Dafür geradestehen müssen anteilsmäßig vor allem die Nordeuropäer. Im Moment sind das alles in allem bereits um die 700 Mrd., Tendenz steigend.

    Die Politiker halten sich da bedeckt, weil die Probleme erst lange nach Ihrer Amtzeit akut werden und bis dahin gehen Sie den bequemsten Weg.

     

    Was ich manchmal an den Medien nicht verstehen kann, das solche, wirklich entscheidenenden Fragen die unser aller Zukunft betreffen, überhaupt nicht weiter thematisiert werden. Stattdessen ergeifern sich alle, wenn irgendeiner in seiner Doktorarbeit vor 10 Jahren ein paar Seiten abgeschrieben hat. Vor diesem Hintergrund betrachtet, erscheint das wie im Kindergarten.   :facepalm:

  11. Vielleicht. Wenn das Gesundheitssystem nicht so beschissen wäre. Allerdings zahlen die dortigen Kassen deutlich mehr als bei uns. Und Arzneimittel kosten zwischen 25% und 50% unserer Preise (gleiches Medikament/gleicher Hersteller/gleiche Marke, oftmals auch Original Bayer Leverkusen).

     

    Siesta: Ich fände etwas mehr Siesta würde uns auch ganz guttun. In meinem Umfeld klagt jeder über immer mehr Arbeit, mehr Verantwortung und mehr Stress. Ich kenn schon einige, die nen Burnout hatten und in Behandlung waren. 

  12. In erster Linie sollten wir mal aufhören die Staatsschulden anderer zu bezahlen. Denn damit haben wir nunmal nichts zu tun.

     

    Vielleicht sollten die "anderen" dann auch aufhören, unsere Exporte zu bezahlen? Oder vergessen wir gerne, dass an den ganzen Boomjahren deutsche Banken und Unternehmen kräftig mit verdient haben?

    Willst du den Bewohnern der Südländer staatlich vorschreiben, was sie kaufen sollen/dürfen? Vieles was wir heutzutage gewohnt sind zu konsumieren, wird dort überhaupt nicht produziert. Und wenn sie keine deutschen Waren kaufen, dann eben chinesische. An der Verschuldung ändert das nichts.

     

    Das deutsche Waren beliebt sind, liegt neben der Qualität auch an der hiesigen hohen Produktivität, was die deutschen Waren in den Südländern bezahlbar macht. Und die Produktivität kommt auch von der hohen Arbeitsleistung hier. Nicht alles wird nur von Maschinen gemacht, auch die Menschen selbst arbeiten sehr viel. Wenn du mal in Südländern hinter die Kulissen siehst, dort sieht das oftmals ganz anders aus. Schon mal was von Siesta von 12.00-15.00 Uhr gehört?

  13. "Die Südländer haben über ihren verhältnissen gelebt"

    und wir nicht? wo kommen denn die ganzen schulden her? wir haben es dem rest europas doch vorgelebt,

    Deutschland und Frankreich haben die regulierungsmittel der EU aufgrund eigener interessen ausgehebelt und abgeschafft (bestes beispiel, strafzahlungen bei ner neuverschuldung über 3,5% BIP) und die schleusen erst richtig geöffnet, vor der krise noch.

    klar, im süden europas wurde mehr gepfuscht, aber es wurden ja aus eigennutz in Berlin, Paris und London beide augen zugedrückt.

     

    Klar haben wir auch über unsere Verhältnisse gelebt, die Südländer aber in einer ganz anderen Dimension.

    Wieder Beispiel Portugal: Dort konnte man bis vor einigen Jahren mit 53 in Rente gehen, öffentlich Bedienstete und Beamte bekamen 14 Monatsgehälter und und und...Die öffentliche Verwaltung hat sich stehts selbst aufgebläht, um meist Verwandten Jobs dort zu verschaffen. Diese Jobs sind extrem begehrt, weil geruhsam und stressfrei. Da gibt es Städte wie z.B. Mertola, das ist eine Kreisstadt im Alentejo mit rund 3000 Einwohnern. Da findest du fast nur Verwaltungsgebäude, ein paar Banken, kaum Handel, Industrie schon gar nicht. Bei uns undenkbar.

     

    In kleinerem Umfang ist der Beamtenapparat bei uns aber auch gestiegen, soweit ich gelesen habe um rund 30% innerhalb der letzten 40 Jahre. Und die Staatsverschuldung begann in den siebziger Jahren mit den Sozialreformen unter Willy Brand und Helmut Schmidt exponentiell anzusteigen. Damaliges Wahlmotto: "Modell Deutschland"...

  14. Angstman schrieb am 22 Mai 2013 - 13:44:

    tja, die CDU hat es bisher tatsächlich geschafft, Deutschland nicht komplett in den Sand zu setzen - auf kosten Europas. tolle nummer

    Die Südländer werden weder durch Sparauflagen noch durch grosszügige Kapitalspritzen der Nordeuropäer wirtschaftlich gesunden. Die haben alle über Jahrzehnte weit über Ihren Verhältnissen gelebt. Nur vor der Euro-Einführung konnten sie steigende Preise, Löhne und Schulden durch Abwertung Ihrer Währungen ausgleichen. Das geht nun nicht mehr und schlägt jetzt voll durch.

    Nach Portugal beispielsweise sind von 2000 bis 2010 rund 55 Mrd. € aus EU-Töpfen geflossen. Das ist für ein 10 Mio. Land eine Menge Geld.

    Bezahlt wurden dadurch z.B. Infrastrukturmaßnahmen wie Strassenbau. Da sind aber auch jede Menge an Prestigeprojekten dabei. So findet man heute zum Beispiel zwischen Lissabon und Porto im Abstand von 35 km 3 parallele Autobahnen, die Verkehrsdichte hält sich da aber in sehr bescheidenen Grenzen. Nachts kannst du da 100km fahren, ohne das Dir ein Fahrzeug entgegenkommt. Mittlerweile hat Portugal auf nahezu allen Autobahnen eine Maut eingeführt, was die Verkehrsdichte weiter drastisch reduziert hat.

    Gleichzeitig sind viele Strassen in einem erbärmlichen Zustand weil das Geld für die Instandhaltung fehlt.

    Ist ein bisschen wie bei uns, wenn eine Gemeinde mit Fördermitteln den Grossteil der Finanzierung eines Hallenbades erhalten hat, ein paar Jahre später es aber wieder schließen muss weil sie die hohen Kosten des Unterhalts nicht mehr stemmen kann. 

     

    Oder die sogenannten "Projekte": Portugal's südliche Häfte leidet ja unter Trockenheit und der Verkarstung, die durch das Abholzen der Wälder, das bereits in der Antike stattgefunden hat, entstanden ist. Da ist es ja sinnvoll, diese landwirtschaftlich nicht wirklich nutzbaren Flächen wieder mit Nutzbäumen aufzuforsten. Diese Flächen sind mehrheitlich im Kleinbesitz der ländlichen Bevölkerung. Die Wiederaufforstung sieht jetzt so aus, das die EU nominal 90% der Wiederaufforstungskosten bezahlt, 10% der Grundstückseigentümer tragen muss. In der Praxis zahlt der Grundstückseigentümer gar nichts weil die mit der Aufforstung beauftragten Unternehmen eine entsprechend höhere Rechnung zur Einreichung bei der Genehmigungsbehörde ausstellen.

    Jetzt kommt aber der Clou:

    In den folgenden 20 Jahren erhalten die Grundstücksbesitzer solcher "Projekte" eine Art jährliche Betreuungspauschale von rund 15%, macht in 20 Jahren als 300% der Förderungssumme, und auch das wird aus den EU-Fördertöpfen bezahlt.

    Hat also jemand einige Ha an Brachland, bekommt er sagen wir mal 100.000,- euro für die Wiederaufforstung (Oliven, Korkeichen) von der EU. Dann erhält er 20 Jahre lang jährlich 15.000,- als Projektprämie, wieder von der EU. Tun muss er in den 20 Jahren dafür in der Praxis nichts. Ein eventueller Ernteertrag für die Oliven kommt noch hinzu.

    Neutral gesehen ist es im Grunde eine relativ teuere Wiederaufforstung, mit der breitflächig mit der Gieskanne Geld unters Volks gespült wird. Ich will da jetzt mal gar nichts dagegen sagen, denn die Wiederaufforstung ist ja ein echter Gewinn. Wirtschaftlich gesehen ist es natürlich eine Daueralimentierung, und durch den Geldregen steigen entsprechend auch Löhne und Preise, auch die Steuereinnahmen steigen. Lass jetzt irgendwann mal den Geldregen versiegen, dann haben wir im Grunde schon die Situation wie sie jetzt ist.

    Erschwerend hinzu kommt noch die geringe Arbeitsproduktivität und der aufgeblähte Beamtenapparat. Das gilt aber für alle anderen Südländer genauso.

    Für diese Situation wie wir sie heute haben kann die CDU/CSU oder irgendeine andere Partei hierzulande rein gar nichts. Um den Status quo der vergangenen Jahrzehnte bei den Südländern wiederherszustellen wären jährlich hunderte von Milliarden Euros notwendig; das kann keine EU finanzieren, und Deutschland alleine schon gar nicht.

  15. Am Ende wirds eine interessante Wahl, denke ich. Bin mal gespannt wie die Mehrheit der Wähler in Hinblick auf die angekündigten Steuererhöhungen ("Reichensteuer" und Wegfall des Ehegattensplittings sowie weitere Streichungen von Pauschalen bei SPD und Grünen, "PKW-Maut" bei CSU) abstimmt.

    Da erstere Steuererhöhungsvorschläge ja mitnichten in irgendeiner Form auf die wirklich Reichen im Lande zugeschnitten sind, wird da vor der Wahl bestimmt noch Tacheles gesprochen werden. Im Augenblick hat die Mehrheit der Wähler das vermutlich noch nicht wirklich realisiert. Weder die Politik noch die Medien hängen das Thema ja bisher an die große Glocke.

     

    Im Moment ist die Reichensteuer ja nichts anderes als eine generelle Steuererhöhung, möglicherweise in Hinblick auf kommende Zahlungsverpflichtungen im Rahmen der Euro-Rettungsmaßnahmen für die Südeuropäer. Durch den Wegfall einiger Pauschalen schlägt die Erhöung der "Reichensteuer" ja schon bei zu versteuerndem (Brutto-) Jahreseinkommen von etwas über 50.000,- zu. Das entspricht einem Netto-Monatslohn je nach Steuerklasse und anderen zu versteuernden Leistungen von rund 2.200,- bis 2.600,-. Wer in dieser Gehaltsklasse jetzt in München wohnt und da für eine normale Wohnung schon 1.200,- bis 1.500,- monatlich bezahlen muss, dem bleibt da nicht soviel übrig, das ich so jemanden in irgendeiner Form als "reich" bezeichnen würde. 

    Das gleiche mit der PKW-Maut von CSU-Verkehrsminister Ramsauer. Begründet wird das ja mit fehlenden Milliarden für den Strassenausbau. Ursprünglich war ja auch mal die Kfz-Steuer sowie die Mineralölsteuer für den Ausbau und Erhalt des Strassennetzes gedacht. Da aber gesetzlich nie eine Zweckgebundenheit festgeschrieben wurde, landeten all diese Steuern im globalen Haushalten. Im letzten Jahr hat die öffentliche Hand mit Kfz-Steuer und Mineralölsteuer 47 Mrd. € eingenommen, für den Strassenbau wurden aber nur 21 Mrd. € ausgegeben. Da auch die PKW-Maut zweckungebunden erhoben werden soll, werden davon  vermutlich auch kaum größere Summen in den Strassenbau gesteckt. Es ist also nichts weiter als auch eine weitere Steuererhöhung.

     

    So wie bislang von den Parteien argumentiert wird (Reiche zur Solidarverantwortung ziehen, Einkommensgerechtigkeit, etc.) ist es nur eine große Verarschung der Bevölkerung. Warum spricht man nicht Klartext, das man viele Milliarden für die EU-Rettung benötigt? Das traut sich wieder kein Politiker öffentlich zu sagen und das ist das eigentlich Beschämende an der ganzen Sache.

  16. Wer die ganzen Jahre über mit seinem Geld nicht haushalten kann, hat's nicht anders verdient. 

     

    Ich weiss nicht, ob die jetzt so schlecht gehaushaltet haben. Am Umsatz gemessen, ist das Investitionsvolumen der Telekom deutlich höher als beispielsweise bei Vodafone - die stecken dafür deutlich mehr Geld in Marketingmaßnahmen. Aber es ist ja nicht nur das lokale Breitbandnetz, das an seine Grenzen stösst, sondern auch die Interkontinentalleitungen, bei denen es bald eng wird.

  17. Bis zu einem gewissen Grad kann man die Telekom verstehen. Kids hören heute kaum noch mp3s, sondern lassen den ganzen Tag Youtube laufen, dann gibt es viele Videoportale wie Maxdome, die Ihre Abonnenten per HD-Videostreams versorgen, andere User wiederum laden monatlich hunderte von GB an Filmen über Filehoster herunter. Neulich habe ich gelesen, das Videostreams weltweit mittlerweile rund 70% der gesamten Internet-Bandbreite beanspruchen, und diese Entwicklung zeigt exponentielle Steigerung. Die Provider ihrerseits müssen für benötigte Bandbreite beispielsweise bei den Atlantikkabelbetreibern bezahlen. Eine neues Glasfaserkabel durch den Atlantik zu verlegen, kostet mehrere Milliarden, meist druch Konglomerate verschiedener Telecommunikationsfirmen errichtet. Die Kosten werden je nach beanspruchter Bandbreite den Providern berechnet.

    Die kommerziellen Hauptnutzniesser dieser Leitungen, also Google, Cloudanbieter und Videoportale wehren sich bis dato erfolgreich an den Bandbreitenklosten beteiligt zu werden. Vordergründig geht es der Telekom also darum, das exponentielle Bandbreitenwachstum zu vermindern.

    Alternativ könnte man natürlich Google & Co. entsprechend dem von Ihnen verursachtem Traffic an den Kosten beteiligen, statt alle User mit Datenmengenlimits zu gängeln.

     

    Noch ein anderes Beispiel:

    Früher gab es zu komplexer Software wie beispielsweise AutoCAD vom Hersteller umfangreiche Handbücher und Schritt-für-Schritt Tutorials dazu. Heute nichts mehr dergleichen, Tutorials gibts nur mehr als Videostream auf der Website, selbst die Software muss man downloaden. Will man beispielsweise ein Tutorial mehrmals durcharbeiten, muss man es jedesmal neu streamen, eine Download-Funktion fehlt. Da alleine hat man innerhalb kürzester Zeit mehrere GB an Traffic verursacht. Die Gewinnmaximierung liegt da jetzt nicht bei den Internetprovidern, sondern bei den Softwareherstellern, die eigentlich für die mit dem Traffic entstehenden Kosten einen Obulus entrichten sollten. Bislang tun sie das eben nicht. Und die Software ist ja schließlich auch nicht billiger geworden, sondern ganz im Gegenteil, teurer. 

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