Todesvideo von Mölleman: was kommt als nächstes?

[Corsair 217]

schaust du immer weg? noch nie mal einen blick auf den unfall geworfen?

Ja ! Mich interessiert sowas nicht. Ich hab vor einigen Jahren deswegen auf der Autobahn im Stau gestanden. Auf der Gegenfahrbahn

[Major Koenig 0]

und wem schade ich, wenn ich mir dieses video ansehe? der vergleich mit den autobahngaffern hinkt.

[K98 143]

Ja ! Mich interessiert sowas nicht. Ich hab vor einigen Jahren deswegen auf der Autobahn im Stau gestanden. Auf der Gegenfahrbahn

Weil auf der anderen Seite ein Unfall war staute sich der Verkehr über eine Länge von fast 3 Km. Scheiss Gaffer !! Das sind solche Leute die dann bei dem Geräusch des Martinshorn auf die Staße zum Gaffen gehen.

In dieser Beziehung kann man dir nur Recht geben - wenn jemand behindert wird sollten die "Gaffer" verschwinden.

Ansonsten - lass sie gaffen. Jedem das seine.

[Steffen87 0]

scheiße ist, wenn Personen nur Gaffen anstatt zu helfen oder wenn Rettungsdienst/Feuerwehr da sind diesen im weg stehen...

Bearbeitet 11. Juli 2007 von Steffen87

[-=Punkbuster=- 166]

Was ein wenig vom Thema wegführt. Die Frage, die sich immer noch stellt, ist welchen "Nachrichtenwert" die Veröffentlichung dieses Videos so viele Jahre nach dem Tod Möllemanns hat. Wenn er sich gestern ausgeklinkt hätte, wäre für mich auch genügend öffentliches Interesse gegeben. So ist es für mich die Zurschaustellung des Todes, die – wie bereits gesagt – keinerlei zusätzliche Informationen bringt. Man könnte auch den Kopfschuss von Kennedy rausarbeiten, vergrößern und als Spezialreport bringen: so starb Kennedy. Es geht hier um die Verantwortung der Medien allgemein, die in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt wird.

[Ale42er 19]

Nun ja die Sache liegt doch auf der hand...da hat jemand der das Video damals gedreht, es wieder gefunden und an die deutschen Nachrichten Agenturen verkauft und die haben eben ein Bericht daraus gemacht.

Ob es jetzt sinnvoll war oder nicht ist ja den Redakteuren der Sender egal...hauptsche man kann irgendwie was zwischen den Werbe Sendungen einblenden.

Ciao'

Bearbeitet 12. Juli 2007 von Ale42er

[CoffeeFish 0]

Leider wissen wir ja das die Bild-Zeitung es mit ihrer medialen Verantwortung es nicht ganz so genau nimmt, bzw sie gar keine wahrnimmt. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn sie nicht die auflagenstärkste Zeitung Deutschlands wäre. Der wahre Informationsgehalt dieser Zeitung tendiert gegen Null.

Allerdings ist meiner Meinung nach generell eine "Verrohung" der deutschen Medien festzustellen. Selbst ARD und ZDF zeigen in ihren Nachrichten Bilder, die noch vor einiger Zeit bestimmt nicht gezeigt worden wären. Ich erinnere mich noch an einen Fall, da gab es Filmaufnahmen von einem Vorfall bei dem Sicherheitskräfte zwei mutmaßliche Attentäter in ihrem Fahrzeug erschossen haben. RTL zeigte das ganze Video, man sah wie die Kugeln in das Fahrzeug einschlugen, wie die Personen zuckten und zusammensackten. Die ARD zeigte einen geschnittene Version. Das Feuer wurde eröffnet, cut, dann wurden die Toten gezeigt. Und selbst dabei habe ich mich gefragt, muss man diese Bilder zeigen? Brauche ich die Großaufnahme von blutverschmierten Leichen um den Informationsgehalt der Nachricht zu unterstreichen? Hätte es nicht gereicht eine Meldung mit möglichen Bildern vom Fahrzeug zu zeigen, oder hätte man sogar die Bilder ganz weglassen können? Aber um die reine Nachricht ansich geht es dabei nicht, sonst würde es ja auch ausreichen das Radio einzuschalten. Wir glauben doch nur was wir sehen. Das ist doch eigentlich auch das paradoxe daran, denn wir sehen doch nur was andere uns zeigen. Also können wir den Wahrheitsgehalt dieser Information eigentlich gar nicht überprüfen. Aber das ist auch oft gar nicht nötig, denn ginge es wirklich darum Hintergrundinformationen zu einer bestimmten Thematik zu bekommen, müsste man sich verschiedener Medien bedienen um sich ein halbwegs "eigenes Bild" zu machen. Dafür haben wir aber keine Zeit und wenn wir ehrlich sind auch keine Lust mehr. (Ich spreche hier einfach mal für die Allgemeinheit ) Wir wollen schnelle einfach erfassbare Informationen. Und mit immer extremeren Bildern und einfachen oftmals auch platten Aussagen werden mehr Menschen vor das Medium gespannt und unterhalten. Wie sonst lässt sich ein Rückgang der Auflagen von großen Zeitungen wie Süddeutsche, FAZ, Frankfurter Rundschau etc. erklären? Die Texte dieser Zeitungen sind für viele Menschen einfach zu lang und es gibt definitiv zuwenig Bilder. Die Quote/Auflage steht bei einem Großteil der Medien noch weit vor dem Informationsgehalt derselbigen. Und weil Menschen sich schnell an bestimmte Zustände gewöhnen und diese dann als normal erachten, muss man das Level immer höher schrauben.

Bearbeitet 12. Juli 2007 von CoffeeFish

[Rudi 1]

Ich denke schon, daß man Blut braucht...

Aus dem Irak gibt es jeden Tag Meldungen von Bombenanschlägen, in denen man hört, 20 Menschen sind dabei gestorben... Jeden Tag. Es erreicht einen eher nur auf die Art, daß man "denen da unten" keine Friedensfähigkeit bescheinigt.

Als aber vor einigen Tagen eine Meldung kam, daß ein LKW explodierte und 105 Menschen getötet wurden, da hat es mich erreicht. Ich habe mir vorgestellt, wie es dort wohl aussehen mag, nach einer solchen Explosion und die Teile von 105 Menschen liegen da rum, Kinder und Alte und Menschen, wie Du und ich sind in Sekundenbruchteilen gestorben, in solch hoher Zahl... Ich mußte mir Mühe geben, mir das vorzustellen, aber ich habe es getan und dann auch für mich realisiert, daß die zahl der Opfer egal ist, eines ist zu viel.

Es gelang mir aber über die Massivität, nicht über die Nachricht selber.

Ein weiteres Beispiel, was ich seit vielen Jahren mit mir herumtrage, sind Bilder aus einem Weltspiegel(ARD) Anfang/Mitte der 80er Jahre...

Es ging um den Konflikt Isreal-Palästina und Syrien und und und...

Dort wurden Bilder gezeigt, wie (ich weiß nicht mehr, wer wen das angetan hat) ein Soldat auf einem riesigen Berg aus Schutt und Asche, von 2 Gegnern bearbeitet wurde.

Die Szenerie war so, daß die beiden dem armen Kerl die Arme vom Körper wegstreckten und dann mit Steinen oder Betanbrocken, ca. so groß wie ein Fußball, auf die Oberarme einschlugen, so doll, wie sie konnten.

Es tat mir selber körperlich weh!

Ich war damals so geschockt von diesem Geschehen, von der Visualisierung der alltäglichen Nachrichten von Gewalt, die in diesem Moment so sehr greifbar und spürbar wurde, und Krieg, daß ich es bis heute nicht vergessen kann. Und es hat mir gut getan.

Ein Möllemann-Video birgt diese Kraft sicherlich nicht in sich, aber den Leuten muß, meiner Meinung nach, klar gemacht werden, was es heißt, wenn Menschen andere erschießen, quälen und was es heißt, es ist Krieg!

ich finde die täglichen Nachrichten auch nicht schön für meine Kinder, halte sie einfach zu jung dafür, daß man sie sofort mit solchen Bilden bombardiert, ohne, daß sie die Möglichkeit hatten, diese Vorkommnisse aus Gehörtem für sich zu verarbeiten, aber irgendwann, so meine ich, ist es notwendig.

Lieber so, als in Horrorvideos, die Teenies losziehen lassen, um anderen Teenies beim Sterben zusehen zu wollen, deren tötlichen Zustand sie auch noch selber herbeiführen wollen.

Bearbeitet 12. Juli 2007 von Rudi

[-=Punkbuster=- 166]

Der kardinale Unterschied besteht doch aber im Zeitpunkt der Betrachtung. Um die Öffentlichkeit auf die Probleme in der Welt hinzuweisen, sollte man den ganzen Tag nichts mehr anderes zeigen. Hunger in Afrika, klebstoff schnüffelnde Straßekinder, Kinderhuren, Mord und Totschlag. Das wären dann - wie in der Reportage - Bilder, die auf ein aktuelles Geschehen hinweisen. Ob man das nach ein paar Jahren noch zeigen muss, in voller Länge? Da zweifle ich immer noch.