Games & Gewalt: Eine lächerliche Posse

Wie am Freitag berichtet, veranstaltete das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden am gestrigen Samstag in Stuttgart eine öffentliche Aktion, bei der "Killerspiele" in einem Container gesammelt, und danach wohl vernichtet werden sollten. Gab es im Vorfeld schon heftige Kontroversen und heisse Diskussionen um die Aktionsform, lassen Fotos und Fakten der Veranstaltung die heute im Netz unterwegs sind, das ganze als lächerliche Farce erscheinen.

Der gefakte Erfolg durchs ZDF

Sieht die Veranstaltung auf Fotos, die der SWIZZ=Gamingnet= Community zugespielt wurden, schon wie eine veregnete und misslungene Agit-Prop-Aktion aus, setzt das Video und die Fakten dazu dem ganzen die Krone auf. Auf dem kleinen Filmchen, das unsere Kollegen von BF-News gefunden haben, wird ein Kamerateam vom ZDF gezeigt, das Kinder einweist, wie sie die noch eingeschweissten Spiele in den Container werfen sollen. Die Szenen wurde öfters gedreht, die Spiele wieder eingesammelt, wieder den Kindern gegeben und nochmals hineingeworfen. Zu sehen sind zwei DVD-Boxen, eine davon dürfte wohl GTA Vice City sein, und wohl eine unbekannte Raubkopie-CD.

Ein Paradebeispiel der Lächerlichkeit

Man sollte meinen, gerade beim ZDF ist man durch die krude Berichterstattung von Frontal 21, und die dadurch hervorgerufene Protestwelle im Netz sensibilisiert worde. So wurden schon in der Vergangenheit berichte zum Thema Killerspiele mit Unwahrheiten und masslos übertriebenen Spielbeschreibungen auf Dramatik getrimmt. Und so manchen wird übel, wenn man sieht, was mit den GEZ-Gebühren alles für Blödsinn getrieben wird. Aber auch das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden dürfte diese Veranstaltung in Stuttgart dank der User mit der Handycam, wohl nicht als Erfolg verbuchen können. Die Beteiligung der Öffentlichkeit lag gegen Null, und ausser den oben genannten CDs, hat wohl nichts den Weg in den grossen Container gefunden. Ausser vielleicht die Zurechnungsfähigkeit mancher Redakteure und Veranstalter.

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