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NordicViking

Organspende!? Bis über den Tod hinaus...

Empfohlene Beiträge

Hallo Menschen!

Wollte das Thema schon sehr lange eröffnen und die gestrige ARD Doku zu mal wieder unmenschlicher Uhrzeit habe ich zum Anlass genommen es endlich in die Tat umzusetzen.

Zur Doku:

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/con...umentId=9077844

Diskussion bei Hart aber Fair:

http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendunge...1017/index.php5

"Daher gibt es pro Jahr nur etwa 3000 Spender für rund 12.000 Menschen in Deutschland, die dringend auf ein lebensrettendes Organ warten."

Aktuell ist die Gesetzgebung in der BRD so, dass man einer Organspende aktiv zustimmen muss. Gab es zu Lebzeiten keine Erklärung müssen die trauernden Angehörigen um Erlaubnis gefragt werden. Ein ZUMUTUNG für alle Beteiligten!

Ein Organspendeausweis reicht als Erklärung.

Er dient auch dazu, sich selber von der Organspende auszuschließen!

Alle Optionen sind somit offen!

Dennoch hat in D nur jeder Zehnte Bürger einen solchen Ausweis.

Spenderausweis downloaden! & kostenlose INFO-Hotline:

http://www.organspende-info.de/

400px-Organspendeausweis.png

400px-Organspendeausweisrückseite.png

Es sollte sich also irgend etwas ändern, damit nicht mehr unnötig viele Menschen sterben. Nur was?

Immer daran denken!:

Schon durch einen UNFALL kann JEDER von uns mal in die Not eines defekten Organes kommen!

Bearbeitet von NordicViking
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Ah schönes Thema, ich stimme Dir da voll zu. :daumenhoch:

Ich habe auch einen Ausweis. Sollte ein Unfall mich dahinraffen, dann soll der Doc bitte Alles was noch gebraucht werden kann raus nehmen. Wofür pflege ich meinen Körper denn so, wenn Alles brauchbare nachher nur verbrannt wird...

:awesome:

Edit:

Sorry habe die Frage wegen dem "Es solle sich was änder, aber was?", noch nicht beantwortet.

Ganz einfach wäre die Einführung eines Nicht-Spender Ausweises. Sprich jeder, der ausdrücklich nicht spenden will soll sich die Arbeit machen und nicht die, welche auch noch nach dem Tod helfen wollen.

Aus meiner Erfahrung haben viele Leute nichts gegen das Organspenden, aber sie kommen nur nie dazu den Ausweis zu beantragen und auszufüllen, bis halt der Unfall plötzlich auftaucht...

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Freut mich, wenn dir das Thema gefällt.

Man kann natürlich auch an Alterschwäche oder Krankheit etc. sterben, evtl. sind dann aber auch noch Organe brauchbar.

Man muss sich das aber bitte immer auch mal umgekehrt durchdenken:

Dadurch, dass es zu wenige Organe gibt, muss man selber unnötig lange auf eine Spende warten, um weiterleben zu können, sollte man selber mal durch Zufall ein WARTENDER sein! Oft ist es dann aber auch schon zu spät.

Wir verarschen uns alle momentan selber mit der jetzigen Lösung...

Sorry habe die Frage wegen dem "Es solle sich was änder, aber was?", noch nicht beantwortet.

Ganz einfach wäre die Einführung eines Nicht-Spender Ausweises. Sprich jeder, der ausdrücklich nicht spenden will soll sich die Arbeit machen und nicht die, welche auch noch nach dem Tod helfen wollen.

Aus meiner Erfahrung haben viele Leute nichts gegen das Organspenden, aber sie kommen nur nie dazu den Ausweis zu beantragen und auszufüllen, bis halt der Unfall plötzlich auftaucht...

Das entspreche der aktiven Widerspruchslösung (in 2/3 aller EU-Länder gültig außer BRD!), die ich auch an erster Stelle befürworte.

Manche Leute empfinden dies jedoch als Bevormundung. :confused:

Wenn man jedoch basisdemokratisch herausfinden würde, dass die Mehrheit der Deutschen eher selber spenden würden, dann sollte sich doch lieber eine Minderheit der Bevölkerung zum AKTIVEN WIDERSPRUCH bekennen. Das bedeutet auch weniger aufwandt.

Die Krankenkassen könnten ihren bürokratischen Teil dazu beitragen...

weitere Möglichkeit in der Diskussion:

basierend auf der jetzigen "Erweiterten Zustimmungslösung" könnten Spendenwillige BEVORZUGT ein Organ bekommen, sollten sie selber mal bedürftig werden.

Was haltet ihr davon??

Bearbeitet von NordicViking
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Ich habe vor längerer Zeit einen Ausweis ausgefüllt, trage ihn aber nicht mit mir rum. Er liegt zusammen mit der Vorsorgevollmacht (die ich zusammen mit meiner Frau ausgefüllt habe) bei unseren Unterlagen. Meine Frau weiss also auf jeden Fall bescheid und würde in meinem Namen reagieren.

Fast jeder bekommt mindestens einmal im Jahr irgendwelche Post von der Krankenkasse. Da könnten sie doch einfach einen Spendeausweis beifügen z.B. wenn man eine neue Kassenkarte erhält. Ob man den Ausweis dann ausfüllt kann dann jeder selbst entscheiden.

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Mein Vater hat seinen Körper nach dem Ableben auch der Medizin "verkauft". Ach, gab es da heftige Diskussionen, als er das bei einer Familienfeier erzählt hat. Das sei doch unmenschlich und herzlos meinem Bruder und mir gegenüber, wir haben ja dann nichts mehr, woran wir uns an ihn erinnern können :gehtsnoch:

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Ja so ein ausgestopfter Vater neben dem Kamin hat schon was. :fox:

Wobei der seine Innereien ja auch nicht mehr bräuchte. ^^

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(in 2/3 aller EU-Länder gültig außer BRD!)

EU= Frankreich; BRD, und? :P

BtT: ein Nichtspenderausweis wäre für die Lösung des Problems doch recht sinnig. Wenn man aber das Böse im Menschen sieht, könnte man befürchten, dass es dann in absehbarer Zeit gehäuft Vermisstenmeldungen gibt, die nie aufgeklärt werden können. :(

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Hauptproblem bei den meisten ist nicht das sie nicht gewillt wären Ihre Organe zu spenden, sondern viel eher weil sie Angst haben das im Fall der Fälle die Ärzte schneller bereit sein könnten einen aufzugeben, um wenigstens noch die Organe nutzen zu können.

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(in 2/3 aller EU-Länder gültig außer BRD!)

EU= Frankreich; BRD, und? :P

http://de.wikipedia.org/wiki/Widerspruchsl%C3%B6sung

"2/3" war eine Aussage in Hart aber Fair. Ich glaube das jetzt einfach mal.

auf ein Land mehr oder weniger kommt es dabei jetzt auch nicht an. Es geht doch darum, was am sinnvollsten umgesetzt werden kann, also am praktikabelsten ist.

vollständige Länderliste EU:

http://www.organspende-info.de/downloads/2...Europa_2011.pdf

Interessanterweise ist sogar der Krankenhausarzt Dr. Werner Bartens noch nicht mal für Spenderausweise zu begeistern, da er aus seiner Erfahrung wissen will, dass die schlechte Koordination im Gesundheitssystem dazu führt, dass bereits in Frage kommende Organe aufgrund mangelhafter Vernetzung der Krankenhäuser nicht weiterverwendet werden. Dort müsse man zuerst ansetzen, dann kann man auch beim jetzigen System bleiben.

http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendunge...er_bartens.php5

Bearbeitet von NordicViking
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Ist Österreich ist es so, dass man bei Hirntod und dergleichen nach dem Exitus automatisch "ausgenommen" wird.

Dies betrifft lustigerweise auch Nicht-Staatsbürger wie Touristen.

Wer dem aus religiösen/spirituellen, persönlichen Gründen oder warum auch immer widersprechen will, muss das Formular des GÖG unter:

http://www.goeg.at/de/Widerspruchsregister

ausfüllen und an dieses per Post schicken.

Ausländer müssen einen handgeschriebenen Widerspruch bei sich führen.

Eigentlich ist es nicht fair, dass der Staat die Entscheidung über die Bereitschaft zur Organspende für mich abnimmt.

In Deutschland kann man wenigstens frei entscheiden, in Österreich wird man ausgeschlachtet.

Ich zumindest möchte nur vollständig (sofern möglich) sterben und beerdigt werden.

Hauptproblem bei den meisten ist nicht das sie nicht gewillt wären Ihre Organe zu spenden, sondern viel eher weil sie Angst haben das im Fall der Fälle die Ärzte schneller bereit sein könnten einen aufzugeben, um wenigstens noch die Organe nutzen zu können.

Diese Angst habe ich auch.

Und ja, so etwas wird praktiziert.

Das Schicksal der ganzen zu beatmenden "Tomaten" wird ja oft bereits im Schockraum nach dem CT, bzw. der Erstversorgung bestimmt.

Na ja, die Abfrage mit der Widerspruchsdatenbank erfolgt aber erst später anhand der SV-Nummer, also wäre es eigentlich wurscht.

Aber dennoch:

Unvollständig will man doch nicht beerdigt werden, und gegebenenfalls seinem Schöpfer entgegentreten, oder?

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Jo. Da gibts doch eigentlich kein Zaudern. Ausweis ausgefüllt und ins Portemonnaie damit!

Sollte der Fall eintreten muss die Entscheidung schnell getroffen werden.

Wichtige Stichworte in dem Zusammenhang sind:

- Feststellung des Todes: hier gibt es einige widersprüchliche Meinungen in Wissenschaft und Forschung

- Infrastruktur: also die Klärung von Zuständigkeiten und die Distributionswege von "gespendeten" Organen

- religiöse Ressentiments: obwohl ja Geben seliger als Nehmen sei, fühlen sich viele, auch im Leben an sich säkulare, Menschen in diesem Punkt plötzlich ganz und gar von Gott abgeleitet bzw. geschaffen. Und was der Chef zusammengefügt hat, soll der Mensch ja schließlich nich scheiden/schneiden.

Außer den Hardcore-Religionsgelehrten lehnt aber kaum ein geistlicher Organspende grundsätzlich ab. Dies gilt in allen drei Hauptreligionen und damit ist Islam, Christentum und Judentum gemeint.

Hieran schließt sich in der Tat eine wichtige Denkfigur an: Neben der Angst, man könnte eventuell zu früh "abgeschaltet" oder durch bewusste Mangelversorgung zum Spender gemacht werden, gibt es auch die Idee vom "kompletten" Übergang ins Jenseits. Beides wurde ja schon von Vorrednern skizziert.

Sowohl das religiös motivierte Argument, als auch die angebliche Angst nicht genug Versorgt zu werden, sind meiner Meinung nach entweder vorgeschobene Argumente oder entspringen mangelnder Überlegung.

Zumal wohl jeder selbst Betroffene als auch jeder Angehörige eines potentiellen Spendeempfängers nur froh ist oder eben wäre über jede Chance die wir uns dank moderner Medizin leisten könnten. In dem Moment wo der eigene Mann, die eigene Frau oder die Kinder ein Spendeorgan benötigen wünscht sich vermutlich fast jeder mehr Spender.

Grundsätzlich müssen ja natürlich Rahmenbedingungen stimmen. Es darf keine Chop-Shops für Menschen geben. Organhandel muss verboten sein und Freiwilligkeit ist natürlich auch notwendige Bedingung. Auch muss die Verteilung der Organe nach Dringlichkeit und nicht nach Geldbeutel geregelt sein. Man bedenke, dass es in vielen Ländern florierende Organschmuggelkreise gibt.

Ich denke, auf der Organspende-Seite gibts auch ne gute Sammlung von Argumenten. Wäre vielleicht sinnvoll gewesen dort erstmal zu schauen statt sich hier die Finger wund zu tippen ( :whistling: ) oder Anne Will verlinken :) .

Die haben ne Menge gute Links dort hab ich grad gesehen.

Hier gibts auch noch ne gazillion Beiträge.: http://www.dradio.de/suche/?action=search&...p;q=organspende

Crowley: Unvollständig vs. Nächstenliebe?!

Die Verpflichtung zum Widerspruch ist ja die so genannte OptOut-Variante. In D. gilt bisher die gegenteilige OptIn und bald eine Zwischenlösung, die ich für halbseidenen Schrott halte. Aber neben den Vorbehalten, die man haben kann (aus was für Gründen auch immer) ist ja ein großes Problem die Faulheit der Menschen. Das zeigt sich beim Thema "Blut spenden". Und bevor jemand behauptet, Ärzte würden Menschen sterben lassen um Spendeorgane zu bekommen... einfach mal in Ruhe nachdenken warum jemand Unfallchirurg oder ähnliches wird: sicher nicht um Leute aus Spaß auszuschlachten. Zumal die Finanzierung dieser Eingriffe auch ein großes Streitthema ist.

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Eigentlich ist es nicht fair, dass der Staat die Entscheidung über die Bereitschaft zur Organspende für mich abnimmt.

In Deutschland kann man wenigstens frei entscheiden, in Österreich wird man ausgeschlachtet.

facepalm.gif

warum füllst du dann nicht dieses formular aus und gut is?!

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...

Aber dennoch:

Unvollständig will man doch nicht beerdigt werden, und gegebenenfalls seinem Schöpfer entgegentreten, oder?

Wenn ich der Schöpfer wäre, würde ich jemanden der durch sein handeln (Organspende) anderen das Leben gerettet hat, deutlich mehr Jungfrauen auf die Wolke schaufeln. :D (Um kurz bei der Religion zu bleiben)

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Wenn ich der Schöpfer wäre, würde ich jemanden der durch sein handeln (Organspende) anderen das Leben gerettet hat, deutlich mehr Jungfrauen auf die Wolke schaufeln. :D (Um kurz bei der Religion zu bleiben)
:awesome:

Der Schöpfer aus NEUEM oder ALTEM Testament?? :rofl:

Ach, du meinst Koran!! Ich blicke da langsam auch nicht mehr durch bei so vielen verschiedenen Schöpfern.

Mein Schöpfer namens "fliegendes Spaghettimonster" würde wahrscheinlich wollen, dass meine Überreste in einer feierlichen Zeremonie von den Angehörigen verspeist werden...

Ich lasse meine Mutter entscheiden, sollte sie dann noch leben. Dann kann ich mir auch sicher sein, dass ich von ihr gemacht wurde. :wub:

Was haltet ihr übrigens von dem Vorschlag, dass wartende Kranke bevorzugt werden, die selber vorher zur Spende bereit waren bis zum Zeitpunkt ihrer Bedürftigkeit??

Stimme Kwanza zu! FAULHEIT ist das dringenste Problem, das wir haben, und weil wir im normalen Alltag nie gerne uns mit dem eigenen Tod auseinandersetzen, wenn man nicht gerade Bestatter oder ein Serienkiller namens DEXTER ist.

Bearbeitet von NordicViking
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